Marokkanischer Minztee traditionell zubereitet

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Kurz vorab:

Marokkanischer Minztee ist mehr als ein Getränk – er ist Ausdruck von Gastfreundschaft, Kultur und Genuss. Die Mischung aus grünem Tee, frischer Nana-Minze und duftenden Kräutern belebt, erfrischt und bietet zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Ideal für alle, die ein aromatisches Ritual erleben möchten.

Der Marokkanische Minztee gilt als „DAS“ Nationalgetränk – und viele Marokko-Urlauber schwärmen von diesem erfrischend leckeren Getränk, das sehr häufig auch einem bestimmten Ritual unterliegt. Jetzt, in der Sommerzeit, kommt dieser Tee wie gerufen, und es wird Zeit, ihn auch einmal in heimatlichen Gefilden zu genießen…

Dieser Minztee ist nicht nur irgendein Tee, er ist kultureller Bestandteil des quirligen marokkanischen Lebens. Aus marokkanischer Minze und Grün-Tee zubereitet, bedient er nicht nur alle Geschmacksnerven perfekt, sondern steht auch für eine besondere Art von Gastfreundschaft. Er ist praktisch den ganzen Tag über präsent. Egal, ob Geschäfte gemacht, Gäste empfangen oder einfach als Bestandteil eines Essens – der Marokkanische Minztee ist immer dabei!

Aber dieser Tee überzeugt nicht nur durch besonders gute Geschmackskomponenten, er kann auch auf gesundheitliche Vorteile verweisen…

Marokko

Ähnlich dem Motto „Andere Länder, andere Sitten“ spielen bei der Zubereitung des Minztee marokkanische Regionen eine Rolle. Jedoch eines bleibt immer gleich – die Zubereitung ist ohne den Grünen Tee und die erfrischende Marokkanische Minze nicht denkbar und gleicht einem schönen Ritual!

Apropos Grüner Tee und Marokkanische Minze…

In Marokko gedeiht er leider nicht, der Grüne Tee. Jedoch ist er für die Zubereitung des marokkanischen Nationalgetränks von entscheidender Bedeutung – und wird aus Asien importiert. Zumeist orientiert man sich an der Sorte „Gunpowder“, denn diese weist fein zu Kugeln gerollte Teeblätter auf.

Schon lange schreibt man Grünem Tee gesundheitsfördernde Effekte zu. So ist er nicht nur dem Stoffwechsel zuträglich, sondern wirkt sich auch positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus. Aber damit nicht genug, eine Studie aus Japan belegt, dass seine enthaltenen Antioxidantien oxidativen Stress reduzieren und die Bekämpfung freier Radikaler forcieren.

Aber auch die zweite Komponente des Tees, die Marokkanische Minze oder auch Nana-Minze genannt, punktet mit Eigenschaften, die der Gesundheit durchaus dienen…
Geschmacklich milder als die übliche Pfefferminze, wirkt sie sich auf die Verdauung aus. Desweiteren sind auch ihre antiviralen, antimikrobiellen und antioxidativen Eigenschaften nicht zu unterschätzen

Apropos die verschiedenen marokkanischen Regionen…

Der fruchtbare Norden von Marokko ist federführend, wenn es darum geht, der traditionellen Zubereitung von Minztee weitere Kräuter beizumengen…

Zitronenverbene, mit frischer Note und wertvollen ätherischen Ölen ausgestattet, ist dabei genauso beliebt wie das Wermutkraut. Während das Letztere, in Marokko übrigens „Sheba“ genannt, verdauungsunterstützend und mit starken antibakteriellen Eigenschaften agiert, wirkt Zitronenverbene beruhigend und stimmungsaufhellend. Wer sagt, es wäre kein Kraut gegen Schlafprobleme gewachsen, der irrt. Eine Studie besagt, Zitronenverbene kann auch hier helfen.

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Die Zutaten…

Das Geheimnis eines erfrischenden Marokkanischen Minztees liegt in den frischen Zutaten, vorrangig der Minze. Aber neben Zitronen-Melisse sind auch Thymian, Salbei, Sternanis und sogar Rosenblüten denkbar.

Aber „Original marokkanisch“ bedeutet auch, eine marokkanische Teekanne, ein Tablett und marokkanische Teegläser in das Ritual einzubeziehen.

Tee

Die Zubereitung

Auf ganz traditionelle Art wird der Marokkanische Minztee in einer metallenen Kanne direkt über der offenen Flamme zubereitet. Zunächst wird der in der Kanne verbleibende Grüne Tee aufgekocht, damit sich die Bitterstoffe lösen können. Obwohl sie durchaus gesund sind, gelten sie geschmacklich als gewöhnungsbedürftig. Ein Grund, warum marokkanischer Tee sehr viel Zucker enthält. Übrigens bestimmt die Süße dieses Tees über die Gastfreundschaft, die Fremde genießen dürfen…

So wird Marokkanischer Minztee zubereitet:

– Zunächst wird ein halber Liter Wasser zum Kochen gebracht.
– Es ist üblich, den Zucker darin bereits aufzulösen. 100 Gramm Zucker müssen es dann
aber schon sein…
– Anschließend wird ein Esslöffel Grüner Tee in das Wasser gegeben, um ca. 10 Minuten
zu ziehen
– Danach werden die Teeblätter entfernt. Wer es aber, wie in Marokko, stark & bitter
liebt, lässt die Teeblätter drin.
– Dann wird ein kleines Bund frische Nana-Minze in die Kanne gegeben. Wer mag, gibt
noch Zitronenverbene und Wermutkraut dazu.
– Ist der Minztee dann fertig, wird er in hohem Bogen in ein kleines Teeglas gegossen.
Die Geschmacksprobe ergibt dann, ob die passende Süße bereits vorhanden ist. Danach
wird er wieder in den Krug gegossen, wobei dieser Vorgang 3 bis 5 Mal wiederholt
wird, um die klassische Schaumkrone zu garantieren.
– Erst danach wird der Minztee serviert – und „Bessaha“ gewünscht…

Rezepte

Die arabische Teekultur weist aber durchaus noch andere Zubereitungsarten mit verschiedenen Zutaten auf…

So ist es auch üblich, Pfefferminztee und schwarzen Tee miteinander zu trinken. Der Minztee wird dabei mit einem ¼ Liter Wasser und der schwarze Tee mit ½ Liter Wasser aufgebrüht, wobei beide Sorten getrennt voneinander ziehen.

Auch werden gerne zwei Kannen benutzt, wobei sich dann in der oberen, die direkt auf die untere gestellt wird, die leicht angefeuchteten Teeblätter befinden. Die Wasserhitze der unteren Kanne macht es nun möglich, dass die Teeblätter ihr Aroma freigeben – und nach dem Übergießen mit siedendem Wasser ein sehr starker Tee entsteht.

Außer verschiedenen Tee-Rezepten, ist es durchaus üblich „Baghrir“ – Marokkanische Pfannkuchen – zum Minztee zu reichen. Mit „100 % Gelinggarantie“ ausgestattet, ähneln sie deutschen Pfannkuchen, obwohl sie mit einer Honig-Buttermischung serviert werden. Einfach einmal ausprobieren!

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Verwendete Fotos:
1. Minztee. Image by congerdesign from Pixabay
2. Marokko. Image by weimerjessica0 from Pixabay
3. Tee. Image by Amna Sayeed from Pixabay