Ursprungsland der Kaffeebohne – Äthiopien

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Kurz vorab:

Äthiopien ist die Wiege des Kaffees und bis heute ein zentrales Anbauland. Der Text erzählt von der legendären Entdeckung, traditionellen Anbaumethoden und den wichtigsten Kaffeeanbaugebieten – und zeigt, warum äthiopischer Kaffee weltweit so geschätzt wird.

Äthiopien und Kaffee

Diese beiden Begriffe gehören untrennbar zusammen. Wenn wundert das, schließlich wird bei dem afrikanischen Land auch als Ursprungsland des Kaffees gesprochen. Das koffeinhaltige Heißgetränk steckt sozusagen schon im Namen der genannten Ursprungsregion nämlich Kaffa.

Von da ist die Ableitung zu Kaffee nicht mehr weit. Bereits im 9. Jahrhundert wurde Kaffee in Verbindung mit Äthiopien schriftlich erwähnt. Auf diese historische Bedeutung kann das Land noch heute zurückblicken.
Im 14. Jahrhundert soll dann bereits der erste Export des Landes von Kaffee stattgefunden haben.

So sollen die wertvollen Bohnen über Sklavenhändler ihren Weg in die arabische Welt gefunden haben. Von da an dauerte es nicht mehr lange, bis die Kaffeebohne schließlich in der ganzen Welt verbreitet war. Eine Legende erzählt die Entdeckungsgeschichte der wertvollen Pflanze.

Die Entdeckung der Bohne

Danach sollen weidende Ziegen im wahrsten Sinne des Wortes den richtigen Riecher gehabt haben. Ein Hirte namens Kaldi soll gerade beim Ziegenhüten gewesen sein, als diese von Sträuchern mit roten kirschenähnlichen Früchten fraßen.

Die Wirkung soll der Legende nach nicht lange auf sich warten haben lassen. Die Ziegen waren von den koffeinhaltigen Früchten dermaßen überdreht, dass sie ausgelassen umhersprangen, alles andere als zur Freude ihres Hirten.

Um welche mysteriösen roten Früchte es sich gehandelt haben mag, ist wohl nicht schwer zur erraten. So kann man der Legende nach also sagen, dass es Ziegen waren, die den Kaffee entdeckt haben. Allerdings war es noch ein langer Weg, bis zu dem Kaffee, der heute weltweit als Genussmittel gilt. Ursprünglich wurden nämlich lediglich die Blätter sowie die roten Früchte wie eine Art Tee zubereitet.

Sonnenuntergang

Kaffeeanbaugebiete in Äthiopien

Mehr als 15 Millionen Menschen in Äthiopien bestreiten ihren Lebensunterhalt mit dem Anbau, der Ernte und dem Verkauf von Kaffee. Diese Bohnen spielen also auch heute noch eine maßgebliche Rolle in dem Land. Die Anbaugebiete in Äthiopien lassen sich dabei in drei unterschiedliche Bereiche einteilen.

Zum einen gibt es selbstverständlich die herkömmlichen Kaffeeplantagen. Auf großen Farmen wird diese Art von Kaffeeanbau betrieben. Eine weitere Anbauart bringt den sogenannten Waldkaffee hervor. Dabei wachsen vornehmlich im Südwesten Äthiopiens unterschiedlichste Sorten von Kaffee auf wild gewachsenen Kaffeebäumen.

Auch bei der dritten und letzten Anbauart handelt es sich um Wildpflanzen, nämlich beim sogenannten Gartenkaffee. In unmittelbarer Nähe zu den Dörfern werden die Kaffeepflanzen von den Einheimischen gehegt und gepflegt.

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Qualitätskaffee aus Äthiopien

Die Kaffeebohnen aus Äthiopien erfreuen sich auf der ganzen Welt großer Beliebtheit. In Europa und den USA sind die Arabica-Bohnen aus dem afrikanischen Land nicht mehr wegzudenken.

Hier ein Überblick über die bedeutsamsten Kaffeesorten Äthiopiens:

  • Sidamo: Ein sehr kräftiger Kaffee und würzig im Geschmack
  • Harrar: Die sehr seltene Bohne ist bekannt für ihren fruchtigen Geschmack und das feine Mokka-Aroma
  • Yirgacheffe: Die aromatische Kaffeebohne erinnert ganz zart an Zitrusfrüchte und ist sehr würzig was den Geschmack betrifft. Auch an eine Kokosnuss werden manche beim Trinken dieses Kaffees erinnert.
  • Limu: Die beliebte Sorte hat einen schokoladigen Geschmack, der zugleich einen fruchtigen Anteil besitzt und allgemein eher süßlich schmeckt.

Straße

Ernte, Trocknung und Lagerung der Kaffeebohnen in Äthiopien

Die kostbaren Kaffeebohnen werden in Äthiopien von Hand geerntet. Dabei sehen die geschulten Augen der Kaffeebauern auf den ersten Blick, welche Kirschen zur Weiterverarbeitung geeignet sind. Innerhalb von wenigen Stunden muss sich die Verarbeitung der Kirschen vollziehen.

In reiner Handarbeit werden dann die bekannten Kaffeebohnen aus der roten Kaffeekirsche befreit. Die Trocknung erstreckt sich über mehrere Tage und geschieht durch reine Sonnentrocknung. So kann das einzigartige Aroma optimal erhalten werden. Nachdem die Kaffeebohnen den optimalen Grad der Trocknung erreicht haben, werden sie in den Handel gebracht.

Dabei ist es üblich, dass das importierende Land den Kaffee in ganzen Bohnen einkauft und die Lagerung der wertvollen Früchte anschließend selber vornimmt, bis sie schließlich für den Verkauf an den Endverbraucher vorbereitet werden.

Äthiopien unter den Top 10 der weltweit größten Kaffeeproduzenten

Mit einer Menge von mehr als 470.000 Tonnen pro Jahr steht Äthiopien auf Platz sechs der weltweit größten Kaffeeproduzenten. Weltweit gesehen liegt der durchschnittliche Ertrag beim Rohkaffee ungefähr bei ca. 680 Kilogramm je Hektar.

Dabei schwankt der Ertrag stark, so kann es beispielsweise auch passieren, dass ein Kaffeebaum in einem Jahr gar keine Ernte abgibt. In der Regel ist es aber so, dass pro Baum mit einem Ertrag von ca. einem halben Kilogramm Rohkaffee gerechnet werden kann.

In den naturbelassenen Anbaugebieten Äthiopiens, beim sogenannten Wald- und Gartenkaffeeanbau, ist der Ertrag natürlich deutlich geringer als auf Plantagen, wo die Kaffeebäume regelmäßig mit ausreichend Dünger versorgt werden und Schädlingsbekämpfung durchgeführt wird. Auch der Klimawandel ist beim Kaffeeanbau immer deutlicher zu spüren, weshalb abgewartet werden muss, in welche Richtung sich der Ernteertrag entwickeln wird.

Verwendete Fotos:
1. Kaffeebohnen. Image by John Iglar from Pixabay
2. Sonnenuntergang. Image by Peter Wieser from Pixabay
3. Straße. Image by G. Lerz from Pixabay