Die Firmengeschichte der Kaffeerösterei Tchibo

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Schwerpunkte im Artikel:
  • Carl Tchilling
  • Expansion
  • Filialen
  • Hamburg
  • Kaffeeröster
  • Kaffeeversand
  • Röstkaffee
  • Tchibo

Kurz vorab:

In den schwierigen Zeiten des Zweiten Weltkriegs inspirierte der Kaffeemangel in Deutschland Unternehmen wie Tchibo, innovativ zu denken. Durch gute Kontakte und visionäre Ideen wuchs Tchibo zu einem führenden Kaffeeunternehmen heran.

Während der Zeit des Zweiten Weltkriegs war Kaffee in Deutschland extrem selten und teuer. Es gab nur einen kleinen Vorrat an Kaffee, der nur sporadisch aufgefüllt wurde. Diese Mangelsituation inspirierte Kaffeeröster, auf ihre eigene Weise mit dem Kaffeegeschäft umzugehen, darunter auch Tchibo.

Von der Idee zum großen Erfolg

Max Herz konnte während dieser Zeit von seinen guten Kontakten in Südamerika und seiner Ausbildung als Rohkaffeehändler profitieren.
Mit Zugang zu begehrten Kaffeebohnen stand dem Aufbau eines Geschäfts nichts im Wege.

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Schließlich entwickelten Max Herz und sein Geschäftspartner Carl Tchiling im Jahr 1949 eine äußerst innovative Idee. Sie planten, den Röstkaffee auf Bestellung direkt per Post an die Kunden zu liefern.

Aufgrund der Auswirkungen des Krieges war dieses Angebot jedoch zunächst auf Hamburg beschränkt. Mit zunehmender Nachfrage wurde der Röstkaffee schließlich deutschlandweit verschickt.

Max Herz war nicht nur ein intelligenter Geschäftsmann, sondern wusste auch, wie er Kunden an sein Unternehmen binden konnte. Der Röstkaffee wurde nicht einfach nur in einem langweiligen Paket verschickt. Mit schicken Geschirrtüchern und Schmuckdosen gelang es Herz, das Interesse der Hausfrauen zu wecken.

Max Herz ruhte sich jedoch nicht auf seinem Erfolg aus, sondern arbeitete weiter an der Philosophie des Unternehmens Tchibo.

Einige Jahre nach der Gründung brachte er im Jahr 1952 das sogenannte Tchibo Magazin heraus.
Diese Magazine enthielten verschiedene Kochrezepte, Schnittmuster und viele weitere Tipps.

Kaffeesack

Der Markenname Tchibo

Der Name Tchibo setzt sich zum einen aus dem Nachnamen Carl Tchillings und zum anderen aus dem Begriff „Bohne“ zusammen, was den eigentlichen Markennamen Tchibo ergibt. Später wurde ein Maskottchen in Form eines kleinen, niedlichen Trolls entwickelt. Anfangs wurde das Maskottchen nur auf Plakaten und Werbezetteln präsentiert, fand aber schließlich auch seinen Platz im Magazin.

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Einige Zeit später wurde Tchibo offiziell zur Tchibo GmbH, obwohl Tchilling seine Firmenanteile in den 1950er Jahren verkaufte und sich von seinem ehemaligen Geschäftspartner Herz auszahlen ließ.

Wenig später wurde Wensley Ivan William Frederick Pithey zum neuen Aushängeschild des Tchibo-Unternehmens. Die kurzen Werbefilme zeigten häufig Besuche auf Kaffeeplantagen, Fahrten an Bord von Kaffeeschiffen oder Kundenberatungen. Das neue Gesicht sollte Tchibo bis in die 1980er Jahre prägen und in jeder Filiale präsent sein.

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Kaffee

Die erste Filiale von Tchibo

Mit der Eröffnung des ersten Geschäftslokals im Jahr 1953 in Hamburg gab es einen regelrechten Ansturm.
Das neue Geschäft befand sich direkt neben der Rösterei und sollte nicht das letzte sein. Nur zwei Jahre später wurde in Hamburg die erste Tchibo-Filiale eröffnet.

In dieser Filiale hatten Kunden die Möglichkeit, den Kaffee vor dem Kauf zu probieren. Oft wurde eine Tasse des beliebtesten Kaffees, des Gold-Moccas, getrunken. Die Kosten für eine Tasse Kaffee mit Zucker und Sahne lagen bei knapp zwanzig Pfennig.

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Expansion und weitere Filialen

Nach nur drei Jahren besaß Tchibo bereits 77 Filialen in ganz Deutschland. Im Jahr 1965 waren es schließlich 400 Tchibo-Filialen. Nach dem Tod von Firmenchef Max Herz im Jahr 1965 übernahmen seine Söhne Günter und Michael das Tchibo-Imperium.

Nach der Verabschiedung eines neuen Gesetzes wurden sogenannte Bonusartikel wie das Verschenken von Schmuckdosen im Jahr 1973 verboten. Tchibo ließ sich jedoch nicht entmutigen und erweiterte sein Kaffeesortiment um Gebrauchsartikel in Form von Schmuckdosen. Damit begann eine neue Ära für das Unternehmen Tchibo.

Derzeit gibt es deutschlandweit etwa 700 Tchibo-Filialen.
Darüber hinaus befinden sich weitere 300 Filialen in der Türkei, in Polen und in Österreich.
Verwendete Fotos:
1. Hamburg. Image by Udo from Pixabay
2. Kaffeesack. Image by Bernd Hildebrandt from Pixabay
3. Kaffee
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