Der Kaffeekonsum in Schweden

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Kurz vorab:

Die schwedische Fika zelebriert Kaffee, Gebäck und Gemeinschaft – und die French Press spielt dabei eine zentrale Rolle. Der Text erklärt, wie Schweden Kaffee traditionell aufbrühen, warum ihr Kaffee säurearm und aromatisch ist und weshalb dieses Ritual weltweit so einzigartig wirkt.

Die schwedische Kaffee-Kultur ist einzigartig. Eine perfekte Fika ist hier immer mit der sogenannten „French Press“ zubereitet und wie schon Johann W. von Goethe meinte, ist kein Genuss nur vorübergehend, denn der zurückbleibende Eindruck ist ein bleibender Wert. Die Schweden lieben Kaffee und der Kaffeekonsum in Schweden ist beeindruckend. Wer schon einmal in Westschweden war, der schätzt die angenehme Kaffeepause, die man in den gemütlichen schwedischen Cafés einnehmen kann. Dazu gibt es einen leckeren Kuchen und die Fika-Tradition ist auf der ganzen Welt einzigartig. Besonders gut gelingt der Kaffee für die „Fika“ mit der French Press, denn so kann er sein absolut volles Aroma entfalten. Die Filterkaffeemaschine kann hier nicht mithalten.

Die Zubereitung ist einzigartig

Durch die French Press ist die Zubereitung des Kaffees einzigartig. Denn neben hier wird das ganze Aroma der gemahlenen Kaffeebohnen kommen. Die Schweden verzehren zusätzlich köstliche Kekse, feines Plundergebäck und Kuchen dazu. Die Fika selbst bezeichnet hierbei in Schweden die Kaffeepause mit Plunder, Kuchen und Keksen und man macht diese Pause mit jemanden, den man gut leiden kann. Fika wird hier als Verb und als Substantiv genutzt. Mit Kollegen oder Freunden kann man so den Kontakt intensivieren oder Zeit verbringen innerhalb der Fika. Und bei der Fika trinken die Schweden den Kaffee nicht im Stehen oder Gehen, sondern nehmen sich Zeit füreinander. Stress wird abgebaut und Kontakte werden intensiviert. Das köstliche Gebäck darf natürlich nicht fehlen.

Das angenehme Kaffeeritual

Dieses angenehme Kaffeeritual ist einzigartig, denn der gemeinsame Gaumengenuss wird zelebriert. Leckerer Kaffee aus der French Press oder auch der Kaffeemaschine selbst machen eine Fika aus. Morgens haben die meisten Schweden das Kaffeeritual der Filterkaffeemaschine. Schweden trinken insgesamt viel Kaffee und Pad- und Kapselmaschinen sind hier wenig verbreitet. Die Schweden lieben hingegen morgens die Kaffeemaschine. Der Nachmittagskaffee hingegen, zur Fika, wird mit der French Press zubereitet. So entsteht das besonders vollmundige Aroma. Durch die filterlose Zubereitung in der Presse werden die Fette und Öle nicht herausgefiltert und der Kaffeegenuss ist etwas ganz Besonderes.

Zwei Mahlgrade

Die Schweden nutzen den Kaffee in zweierlei Mahlgraden. Hier gibt es den Grad „Kok“, was für den Kochkaffee steht und den Mahlgrad „Brygg“, was für Brühkaffee steht. Auf den schwedischen Kaffeeverpackungen steht deshalb immer der Mahlgrad und das Kaffeekannen-Symbol sowie das Filter-Symbol. Daran wird erkannt, ob man den Kaffee aufkocht oder aufbrüht. Mit einer French Press kann man den Kochkaffee perfekt aufkochen. Mit der Filterkaffeemaschine hingegen nutzen die Schweden den Brühkaffee.

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Weniger Säure

Insgesamt hat der schwedische Kaffee weniger Säure und ist stärker, als unser Kaffee hierzulande. Im Norden werden zudem die Bohnen dunkler geröstet und die Auswahl wird so getätigt, dass die Bohnen weniger sauer sind. Durch diese Differenzen schmeckt der Kaffee anders, egal ob in der French Press oder in der Kaffeemaschine zubereitet. Je nachdem, welcher Typus man ist, macht man sich einen speziellen Kaffee zur Fika. Beim Kochen des „Kok“ mit Wasser in der Kanne, sackt das Pulver zu Boden und dann wird das Kaffeegetränk langsam in eine Tasse gegossen. Der Kaffeesatz bleibt dann unten in der Kanne und kann nach dem Genuss gelesen werden. Allerdings ist die Tatsache, dass man immer ein wenig Kaffeesatz mittrinkt, nicht jedermanns Sache.

Vorzüge der Zubereitung in der French Press

Das schwedische Kaffeeritual mit der French Press hat hingegen viele Vorzüge. Das Lieblingsheißgetränk wird so fast ohne jeglichen Kaffeesatz genossen und es wird einfach heißes Wasser auf das jeweilige Kaffeepulver gebrüht. Dann lässt der Schwede den Kaffee einige Minuten ziehen und drücke den Kaffeesatz ganz langsam mit der Presse (Metallsieb) nach unten. Das Metallsieb f8iltert hier im Vergleich zur Kaffeemaschine nicht, sondern die Öle und Fette bleiben durch das Metallsieb enthalten. Dadurch hat der schwedische Kaffee mit der French Press eine wunderbar aromatische Fülle. Es lohnt sich, Brühkaffee mit der Presse zuzubereiten, denn Brühsysteme können sich nicht vergleichen mit der French Press.

Der Perkolator

Auch die Zubereitung mit dem Perkolator ist neben der Zubereitung mit der French Press sehr beliebt beim schwedischen Kaffeekonsum. Hier wird der „Brygg“ genutzt (Mahlgrad) und das kochende Wasser gelangt durch ein Rohr nach oben und läuft über einen Stahlbehälter (löchrig), in dem das Pulver ist. Dann tröpfelt er als leckerer Kaffee ins Wasser nach unten. Wer nur wenige Tassen aufschütten möchte, kann diese Technik nutzen. Zusammenfassend kann man erläutern, dass für die Fika der Kaffee aufgebrüht oder aufgekocht werden kann. Die Anwendung mit der Presse ist an leichtesten und schmeckt am aromatischsten.

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