Der Kaffeegürtel Kaffeeanbauländer entlang des Äquators
Kurz vorab:
Kaffee stammt aus Äthiopien und gedeiht nur unter speziellen klimatischen Bedingungen im Kaffeegürtel. Boden, Höhenlage und Klima prägen Geschmack und Qualität. Erfahre, warum Herkunft und Anbau entscheidend für dein Kaffeeerlebnis sind.
Kaffee ist heute für uns selbstverständlich geworden.
Das beliebte Heißgetränk gehört für uns zum Alltag. Erstmals entdeckt wurde es im Südwesten Äthiopiens in der Region Kaffa. Der Legende nach entdeckte ein Ziegenhirte zufällig die Kaffeepflanze. Er wurde auf die aufputschende Wirkung aufmerksam, weil seine Tiere nach dem Verzehr sehr wach und aufgeregt waren.
Die empfindliche Pflanze benötigt optimale Bedingungen

Die Kaffeepflanze gehört zu den sensiblen Gewächsen. In den tropisch-äquatorialen Ländern gedeiht sie besonders gut. Hier herrschen optimale Bedingungen um der Kaffeebohne zu ihrer Würze zu verhelfen. Die Blütezeit ist hier sehr schnell und das Wachstum stark ausgeprägt. Das feucht-trockene Wechselklima am Äquator zwischen dem 23. Breitengrad nördlicher Breite und dem 25. Breitengrad südlicher Breite zeichnet sich durch ausreichend Niederschlag und Temperaturen aus, die nicht zu extrem sind. 15-28° Grad Celsius sind ideal für das Gewächs.
Die Bodenbeschaffenheit ist ein ebenfalls wichtiger Faktor um Kaffee anzubauen. Nährstoffreich und leicht sauer sollte der Boden für die Kaffeepflanzen sein. Beispielsweise bietet Äthiopien diese Voraussetzungen mit seinen vulkanischen Böden.
Zum Kaffeegürtel gehören Mittelamerika (Karibik), Südamerika, Afrika, Südasien und Australien. In Kolumbien, Äthiopien, Vietnam, Indonesien und Brasilien sind die größten Anbaugebiete zu finden. Je höher die jeweiligen Kaffeeländer liegen, desto längere Reifezeiten hat die Pflanze, da die Durchschnittstemperatur niedriger ist. Ist die Kaffeebohne von einer Kaffeeplantage über 1000 bis 2000 Meter Höhe angebaut worden, so spricht man vom sogenannten Hochlandkaffee.

Kaffeesorten
Die am stärksten vertretenen Kaffeesorten sind Coffea Arabica (Arabica) und Coffea Canephora (Robusta). Den größten Anteil der Anbauflächen nimmt die Arabica ein. 75% der Flächen werden von ihr bestimmt. Sie ist die beliebteste Sorte bei den Kaffeetrinkern weltweit und wird als blumig, säuerlich und fruchtig beschrieben.
Kaffee ist nicht gleich Kaffee. Sogar ein und dieselbe Sorte kann unterschiedlich schmecken. Das liegt an den klimatischen Bedingungen und den differenzierten Anbaumethoden. Arabica Kaffee aus Afrika hat beispielsweise ein anderes Aroma als Arabica Kaffee aus Asien.
Die Blütezeit der beliebten Arabica Sorte nimmt 6 bis 8 Monate in Anspruch und braucht eine Höhenlage von 400 bis 2100 Meter. Sie kann nur in Gebieten mit extrem hoher Luftfeuchtigkeit gedeihen. Aufgrund der kurzen Erntezeit ist die Sorte bei den Anbauern sehr begehrt.
Die Robusta hingegen, deren Note als rau, bitter und erdig bekannt ist, benötigt 10 bis 11 Monate für ihre Blüte und eine Anbauhöhe von 0 bis 900 Meter. Der Bedarf an Luftfeuchtigkeit ist nicht so hoch wie bei der Arabica Sorte.
Länder mit dem meisten Anbau und Verkauf von Kaffee
Das wirtschaftlich stärkste Land im Kaffeegürtel ist Brasilien. Die Anbaugebiete von Kaffee erstrecken sich über das ganze Land. Man bedenke dabei, dass Brasilien in etwa so groß wie ganz Europa ist. Das südamerikanische Land produziert 34 % des gesamten Kaffeebedarfs der Erdkugel. 80 % der Ernte macht die Sorte Arabica aus, 20 % Robusta.
In Brasilien basiert der Erfolg jedoch nicht einschließlich auf dem Export. Die Brasilianer selbst konsumieren in etwa ein Fünftel der dort geernteten Bohnen. Ein Drittel des exportierten Rohkaffees geht nach Deutschland.
Die 10 besten Gebiete für Kaffeeanbau:
- Brasilien
- Vietnam
- Indonesien
- Kolumbien
- Äthiopien
- Peru
- Indien
- Honduras
- Guatemala
- Mexiko
Wegen der klimatischen Unterschiede bauen Mittelamerika, Kolumbien und Kenia eher Arabica an, während Westafrika und Südostasien eher Robusta anbauen.
Das Klima wirkt sich auf die Geschmacksrichtungen aus. In Brasilien finden wir weichen, milden Kaffee mit ein wenig Säure. Der indonesische Kaffee hat ein weiches Aroma, einen vollen Körper und einen erdigen Geschmack. Er hat so gut wie keine Säure und wird gerne bei Kaffeemischungen eingesetzt.



