Kaffee aus der Dominikanischen Republik

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Kurz vorab:

Die Dominikanische Republik ist nicht nur Karibikparadies, sondern auch Herkunft aromatischer Kaffees. Erfahren Sie mehr über Arabica-Anbau, klimatische Einflüsse, traditionelle Handernte und warum Fairtrade-Kooperativen für Qualität und stabile Einkommen sorgen.

Strand

Kaffeeanbau in der Dominikanischen Republik

Ein jeder wird an lange und weiße Sandstrände denken, diese umsäumt von hochgewachsenen Kokospalmen und türkisfarbenem Meer der Karibik. Oder manche denken an luxuriöse Hotelanlagen, andere an Latino-Musik wie Merengue und Bachata und den stets freundlichen und gutgelaunten Dominikanern oder an Zuckerrohrplantagen und köstlichen Rum. Doch die Dominikaner bauen auch köstlichen Kakao und Kaffee an, sogar ganz Bio in dortigen Kooperativen.

Karibischer Kaffee

In der Dominikanischen Republik werden grundsätzlich zwei Kaffeesorten kultiviert. Die Sorte ‚Coffea arabica‘ ist am weitesten verteilt, 60-65 % der weltweiten Produktion, zum anderen die Sorte ‚Coffea canephora‘, mit ‚Robusta‘ und ‚Conillon‘ als die wichtigsten Sorten.

Bekannt ist die Bohne ‚Arabica‘ mit ihren Sorten ‚Juncalito‘ und ‚Ocoa‘. Kaum sind die Bohnen reif, werden sie von September bis zum Dezember geerntet, und zwar per Hand. Nass aufbereitet fermentieren sie, schließlich trocknen sie unter karibischer Sonne. Im Jahre 2015 wurden 57.011 Zentner Kaffeebohnen aus der Dominikanischen Republik exportiert.

Der volle geschmackliche Körper karibischen Kaffees macht ihn so charakteristisch, doch gleichzeitig mit natürlichem Geschmack und mittlerer Säure. Sein Aroma mutet würzig, fein, schwer, blumig und zart an, versehen mit schokoladiger oder nussiger Nuance.

In der Dominikanischen Republik sind die Kaffeebohnenplantagen der Bauern vergleichsweise eher klein. Die Erntemenge ist eher niedrig. Doch die Qualität ist ausgezeichnet. Dominikaner trinken ihren Kaffee gern als Espresso. Genüsslich schlürfen sie ihren Cafecito, ihr Käffchen, mit ordentlich viel Zucker dazu.

Dominikaner

Dominikaner sind leidenschaftliche Kaffeetrinker. Ihr Pro-Kopf-Verbrauch beläuft sich auf etwa drei Kilo jährlich. Kaffeeröstereien kaufen ganze Bohnen in großen Säcken. Die Kaffeebohnen werden schonend geröstet. Dadurch erhalten sie feine Nuancen im Geschmack. Jede Tasse Kaffee erhält ihre einzigartige Güte, auch als Filterkaffee.

Klimatische Bedingungen

Die unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse haben selbstverständlich Einfluss auf den Kaffeegeschmack. So verfügt der Kaffee höher gelegener Plantagen über ausgeprägtere Körper und ist schwerer. Geschmacklich weicher ist der Kaffee der Bohnen aus den Gebieten, die tiefer liegen. Diese enthalten weniger Säure.

Mehrere Anbaugebiete liegen in klimatisch verschiedenen Gebieten. An den Küsten im Norden liegt die Lufttemperatur jahresdurchschnittlich bei 28º, im Süden hingegen liegt sie niedriger.

Fairtrade-Anbau

Das Karibikland zählt zu den ärmsten in der Karibik. Kleine Kaffeebauer können mit ihren Preisen auf dem Weltmarkt nicht standhalten. Kleine erforderliche Investitionen schon bringen sie an den Rand der Verzweiflung.

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So haben sich Kaffeebauern der ‚Initiative Fairtrade‘ in Cooperativen, also Genossenschaften zusammengetan. Größere Absatzmengen sind nun garantiert. Aufgrund ihrer demokratischen Organisation haben alle Genossenschaftsmitglieder Mitspracherecht, können somit an Entscheidungen teilhaben, wenn es um die Frage geht, wofür Gewinne verwendet werden sollten.

Frei nach dem genossenschaftlichen Solidaritätsmotto ‚gemeinsam stark zu sein‘, sind sie nun Banken gegenüber kreditwürdig. Die Kaffeebauern erhalten stabile Einkommen, sind nicht den Weltmarktpreisen mit seinen Schwankungen unterworfen.

Ein Beispiel für lange Kaffeetradition ist der ‚Café de Valdesia‘. Diese leckere Bohne erhielt eine geschützte Ursprungsbezeichnung von der Europäischen Union. Die Bergregion Valdesia liegt im Süden des Landes.

Die großen Kaffeebohnen beinhalten hohe Saccharose- und Koffeinkonzentrationen. Dadurch mundet der Kaffee eher mild-süßsauer. Das liegt am Boden, denn der enthält sandigen Lehm und Säure und magnesiumsauren Ton. Der Anbau und die Produktion dieser Bohnen werden streng überwacht.

Die Kaffeeplantagen werden gepflegt und gedüngt, Schädlinge bekämpft. Die Bohnen gedeihen unter natürlichem Schatten. Letztlich erfreuen sich Kaffeetrinker der aromatisch schokoladigen und nussigen Geschmacksnoten.

Die Region Valdesia weist seit vielen Generationen Erfahrungen im Anbau vor.

Seit 1840 zählt sie zum Hauptanbaugebiet für Kaffee im Lande. Schädlinge und Pflanzenkrankheiten werden traditionell ökologisch bekämpft. Chemische Fungizide werden nicht verwendet, auch keine Insektizide. Die Kaffeebauern erhalten ihr Einkommen durch die kollektive, also genossenschaftliche Verwaltung. Mit dem ‚Arabica Kaffee‘ können günstigere Preise erzielt werden als mit den Sorten der ‚Robusta‘, die koffeinhaltiger und bitterer sind.

Verwendete Fotos:
1. Karibik. Image by MustangJoe from Pixabay
2. Strand. Image by -Rita-👩‍🍳 und 📷 mit ❤ from Pixabay
3. Dominikaner. Image by CHRISTOPHER JONES from Pixabay