Die industrielle Kaffeeröstung (Heißluftröstung)
Kurz vorab:
Nicht jede Kaffeebohne wird gleich geröstet. Der Text erklärt die Heißluftröstung, ein häufig genutztes industrielles Verfahren, und zeigt auf, warum Schnelligkeit und Kostenersparnis oft zulasten von Aroma und Bekömmlichkeit gehen.
Kaffeebohnen und ihr Röstverfahren
Jeden Tag trinken wir Kaffee, doch nicht immer machen wir uns Gedanken über die Herkunft und die Herstellung der Kaffeebohnen. Tatsächlich gibt es eine Vielzahl an Kaffeebohnen in allen möglichen Preiskategorien. Tatsächlich hängt der Preis nicht selten von der verwendeten Röstung bei der Herstellung ab.
Röstverfahren
Die Entscheidung für das jeweilige Röstverfahren hängt nicht selten mit der Menge der hergestellten Bohnen zusammen. So wird bei großen Mengen und somit bei einer industriellen Herstellung meist die Heißluftröstung verwendet. Dieses Verfahren ist vermutlich das am kostengünstigste Verfahren und wird daher bei herkömmlichen Kaffeesorten aus dem Supermarkt angewendet. Wie dieses Röstverfahren funktioniert und welche Vor- und Nachteile es hat lesen Sie hier.
Heißluftröstung
Bei der Heißluftröstung kommt es hauptsächlich darauf an in kurzer Zeit eine große Menge an Bohnen zu rösten und das zu einem günstigen Preis. So werden bei diesem Röstverfahren bis zu einer halben Tonne Rohkaffee in nur zwei Minuten geröstet.
Für dieses Röstverfahren ist es wichtig, dass der Rohkaffee bereits vorab aufgewärmt wird. Bei der tatsächlichen Röstung wird dann mit einer Temperatur von bis zu 600 °C gearbeitet. Der Kaffee wird bei der Röstung durchgehend und immer gleichbleibend mit der Wärme umspült. Dies findet für etwa zwei bis drei Minuten statt.
Im Anschluss an die Kurzzeitröstung muss der Röstkaffee wieder abgekühlt werden. Dies geschieht mit Wasser. Durch diese Abkühlung mit Wasser wird der eigentliche Röstprozess direkt abgebrochen. Um den Kaffee anschließend wieder zu trocknen wird der Kaffee auf Kühlsieben mit Raum- und Außenluft angeblasen. Somit kann das Wasser wieder ablaufen. Doch nicht das komplette Wasser läuft ab, denn eine große Menge des Wassers wird direkt von dem Kaffee aufgesaugt. Dies führt zu einem Anstieg des Wassergehaltes im Kaffee.
Vorteile und Nachteile der Kurzzeitröstung
Der große Vorteil dieses Röstverfahrens entsteht durch die kurze Röstzeit und die anschließende Kühlung mit Wasser. Mit diesem Verfahren verliert der Rohkaffee weniger Gewicht als bei anderen Röstverfahren. In Fachsprache würde es heißen, dass der Einbrand (so wird der Gewichtsverlust bezeichnet) somit minimal gehalten wird. Gerade aus einem wirtschaftlichen Aspekt ist diese Methode somit sehr attraktiv. Doch nicht nur der Gewichtsverlust, natürlich ist auch die Zeitersparnis ein interessanter Faktor aus wirtschaftlicher Sicht.
Auf der anderen Seite steht die Kaffeequalität. Oft leidet bei der Kurzzeitröstung der Geschmack der Kaffeebohne. Damit sich das Aroma einer Kaffeebohne voll entfalten kann braucht es eigentlich jede Menge Zeit. Andere Röstverfahren brauchen eine vielfaches länger als industrielle Röstung.
So werden die Bohnen bei einer handwerklichen Röstung bis zu 25 Minuten geröstet. Doch genau der Faktor Zeit ist aus wirtschaftlichen Gründen oft nicht vorhanden. Kaffee, welcher mit der Heißluftröstung bearbeitet wurde, hat daher eher selten einen wirklich vollen Geschmack und ist gar oft etwas säuerlich. Das führt dazu, dass er für manche Leute gar absolut unbekömmlich ist.
