Gran Cru – eine Qualitätsauszeichnung, die auch bei Kaffee gebräuchlich ist
Kurz vorab:
Gran Cru ist eine traditionsreiche Qualitätsbezeichnung für exklusive Produkte. Der Text zeigt, woher der Begriff stammt, welche Rolle Terroir und Handwerk spielen und warum Gran Cru längst nicht mehr nur dem Wein vorbehalten ist.
Die Bezeichnung Gran Cru
Die Bezeichnung Gran Cru kennzeichnet die höchste Qualitätsstufe eines Produkts. Ursprünglich kommt der Begriff aus dem Französischen und bedeutet „Großes Gewächs“. In der Regel wird Wein, aber auch Schokolade, Kaffee und einige Biersorten mit der Klassifizierung Gran Cru ausgezeichnet. Die Grundidee dieses Qualitätsmerkmals ist es, Exquisites von Gutem unterscheiden zu können.

Gran Cru – Qualitätsbezeichnung für Wein:
Bereits im Mittelalter haben Mönche begonnen, besonders gute Weine auszuzeichnen. Damals bezeichnete man die besonders gute Lage eines Weingebietes als Gran Cru. Heute sind die Kriterien der Kennzeichnung eines Weines als Gran Cru in den meisten Ländern durch Gesetze und Verordnungen geregelt.
Am konsequentesten setzt dies Burgund um. Dort gelten nur einige besondere Reblagen als Grand Cru-Lagen. Der Begriff hängt in Frankreich auch direkt mit der Philosophie des Terroirs zusammen. Das bedeutet, dass jahresbedingte Qualitätsschwankungen für die Bezeichnung des Weines als Gran Cru unerheblich sind, sondern der bestimmte Bodentyp und das dort vorherrschende Klima als entscheidend für seine Qualität gelten.
Die Weinverarbeitung muss ganzheitlich erstklassig erfolgen. In Deutschland wird in einigen Weinbaugebieten der Begriff Gran Cru im Rahmen von Zertifikaten für die Mitglieder des Verbandes Deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter vergeben. An zweiter Stelle in der Weinhierarchie stehen hochwertige Weine mit dem Zertifikat Premier Cru. Der französische Begriff Premier Cru kommt ebenfalls aus dem Weinanbau in Frankreich und bedeutet übersetzt: Erstes Gewächs.
Champagner – Gran Cru und Premier Cru
Die Weinbauern der Champagne wurden je nach den erzielten Höchstpreisen für ihre Trauben eingestuft. Die großen Champagnerproduzenten bezahlten je nach Qualität der Trauben, die Gemeinden, welche die höchsten Preise erzielen konnten, wurden mit 100% eingestuft.
Nur Champagner, der aus Trauben eines solchen Gebietes entsteht, darf das Zertifikat Gran Cru Champagner führen. Als Premier Cru Champagner bezeichnet man den Champagner, wenn der Grundwein aus einer Gemeinde stammt, deren Trauben mit 90 bis 99 % Qualität eingestuft wurden.
Gran Cru – Kaffee für echte Gourmets
Spitzenkaffee erlebt einen Boom, der an die Entwicklungen in der Weinszene heranreicht. Exklusiver Kaffee lässt sich durchaus mit den Kriterien für ausgezeichneten Wein vergleichen, wo es nicht nur um Qualität oder besondere geschmackliche Eigenschaften, sondern vor allem um Harmonie und Raffinesse geht.

Der Grand Cru du Café hat nichts zu tun mit einem Kaffee auf Knopfdruck, den Kaffeegourmets geht es um den Duft von frisch gemahlenen Spitzenkaffee, den Anblick von chromblitzenden Maschinen und der Zubereitung eines exquisiten Getränkes.
Gran Cru Schokolade
Die Anbieter von Grand Cru-Schokoladen sind durchwegs seriös. Eine Schokolade dieser Klassifizierung ist ausnahmslos ein hochwertigeres Produkt, welches immer aus zwei bestimmten, besonders edlen Kakaosorten bestehen muss.
Biere – Gran Cru
Gran Cru Bier wird auch unter dem Namen „Barley Wine“ gehandelt. Es handelt sich dabei um starke, aromatische Biere, die lange lagerfähig sind. Die limitierten Ausgaben erkennt man an den braunen 75 cl Flaschen mit Naturkorken.
Biere mit einem Alkoholgehalt über 10% und Grand Crus entwickeln sich in der Flasche weiter. Man kann diese Biere aber auch bereits nach einigen Wochen der Reifezeit trinken. Kenner genießen das Gran Cru Bier bei 10-12 Grad Temperatur aus schönen, bauchigen Gläsern.



