Gezuckerte Kondensmilch zum Kaffee
Kurz vorab:
Vom Haltbarmachen der Milch im 19. Jahrhundert bis zu heutigen Rezepten: Die Geschichte der Kondensmilch zeigt, wie vielseitig sie geworden ist. Ob klassisch gezuckert, vegan oder als Basis für Dulce de leche – zahlreiche Varianten laden zum Ausprobieren und Genießen ein.
Die Geschichte der Kondensmilch
Die Geschichte der Kondensmilch lässt sich bis ins 19. Jahrhundert zurückverfolgen. Die Motivation war, dass Frischmilch nur sehr begrenzt haltbar war. Das angewandte Verfahren war relativ einfach: der Wasseranteil wurde durch Kondensierung reduziert und Zucker wurde hinzugefügt. So entstand die dickflüssige gezuckerte Kondensmilch, deren Haltbarkeit im Vergleich zur Frischmilch erheblich länger ist.
Industrielle Herstellung ungezuckerter Kondensmilch
Erst mehrere Jahrzehnte später gelang die industrielle Herstellung ungezuckerter Kondensmilch. Diese ist bis heute eine beliebte Zugabe zum Kaffee.

Gezuckerte Kondensmilch gibt es in vielen Varianten. Nach deutschem Lebensmittelrecht darf Milch nur dann als „Gezuckerte Kondensmilch“ deklariert werden, wenn diese über einen Fettanteil von mindestens acht Prozent verfügt.
Man kann fertige süße Kondensmilch in Dosen oder Tuben kaufen, aber es gibt auch leckere Rezepte. Außer zur Verfeinerung von Kaffeespezialitäten wird gezuckerte Kondensmilch als Brotaufstrich verwendet, zum Backen oder für diverse Süßspeisen.
Gezuckerte Kondensmilch – selbst gemacht
Abgesehen davon, dass Selbstgemachtes immer besonders lecker ist und die Herstellung Spaß macht, kann man auch zusätzlichen Verpackungsmüll sparen.

Wer 300 ml süße Kondensmilch besonders schnell und einfach herstellen möchte, benötigt nur:
- 1 l Vollmilch
- 125 g Zucker
Die Zutaten werden in einen großen Topf gegeben. Bei der Wahl des Topfes muss bedacht werden, dass schäumende Milch viel Volumen in Anspruch nimmt.
Als Faustregel gilt, dass der Topf das dreifache Milchvolumen fassen sollte. Milch und Zucker müssen etwa zwanzig Minuten kochen. Damit die Milch nicht anbrennt oder zu viel schäumt, sollte ständig gerührt werden.
Im heißen Zustand kann die Milch in gut gereinigte Schraubgläser oder Flaschen umgefüllt werden. Ein Trichter ist dabei sehr hilfreich.
Es gibt auch etwas aufwendigere Rezepte
Zutaten:
- 400 ml Vollmilch
- 1 TL Backpulver
- 2 TL Speisestärke
- 125 g Zucker
Die Stärke und das Backpulver werden mit ein wenig Milch (ca. 2 EL) gemischt. In der Zwischenzeit wird die Milch mit dem Zucker unter ständigem Rühren in einem großen Topf erwärmt, bis sich der Zucker aufgelöst hat.
Wenn das geschehen ist, wird das Gemisch aus Stärke und Backpulver hinzugefügt und zum Kochen gebracht. Wenn sich die Konsistenz verändert und die gewünschte Dickflüssigkeit erreicht ist, kann die süße Milch wie oben beschrieben umgefüllt werden.
Vegane gezuckerte Kondensmilch
Vegane gezuckerte Kondensmilch lässt sich aus Pflanzenmilch herstellen. Dabei sollte beachtet werden, dass diese meist gesüßt ist. Der Anteil von Zucker oder Zuckerersatz sollte daher nicht zu hoch sein. Man kann auch – je nach Geschmack – ganz auf Zucker verzichten.
Als Basis für die Herstellung kann das oben beschriebene einfache Rezept dienen, nur die Vollmilch sollte durch Mandel-, Hafer- oder Sojamilch ersetzt werden. Somit eröffnet sich Spielraum für Experimente, die nicht nur für Veganer spannend sind.
Dulce de leche
Wer mag, kann die gezuckerte Kondensmilch noch weiter veredeln. Wenn das Zucker-Milch-Gemisch noch länger gekocht wird, beginnt der Zucker zu karamellisieren und es entsteht eine bräunliche Creme. Das ist die berühmte Dulce de leche, eine südamerikanische Spezialität, die Bestandteil vieler Süßspeisen ist.
Es wird empfohlen, ein wenig Butter, Vanillinzucker und eine Prise Salz hinzuzufügen. Die so entstandene Karamell-Creme kann als Brotaufstrich, für Eiskreationen oder als Belag für Kuchen verwendet werden.
Karamellbonbons
Auch die leckeren Karamellbonbons können selbst gemacht werden. Hier sei ein unkompliziertes Rezept mit Vollmilch vorgestellt.
Zutaten:
- 500 ml Vollmilch
- 500 g Zucker
- 1 Pck. Backpulver
Der Zucker und die Milch werden in einem weiten Topf zum Kochen gebracht. Dabei sollte ständig gerührt werden. Das Hinzufügen von Backpulver ist fakultativ, aber die Konsistenz der Bonbons ist mit Backpulver interessanter, weil sich kleine Bläschen bilden.
Wenn nach etwa 20 Minuten Kochzeit ein bräunlicher zähflüssiger Brei entstanden ist, wird das Gemisch auf einem Blech verteilt. Wenn die Bonbonmasse noch nicht ganz erstarrt ist, werden mit einem scharfen Messer kleine mundgerechte Stückchen geschnitten – guten Appetit!

