Limu Kaffee, der Waldkaffee

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Kurz vorab:

Der Limu-Kaffee stammt aus den äthiopischen Hochlandwäldern und wird von Kleinbauern nachhaltig angebaut. Schonende Handernte und nasse Aufbereitung verleihen ihm ein blumig-süßes, frisches Aroma mit ausgewogener Säure und feinem Abgang.

Schon die Anbaugebiete dieses speziellen Kaffees weisen auf seine Besonderheit hin. Nach der Ursprungsregion Limu im Westen Äthiopiens benannt, welche bisher eher in Amerika denn in Europa geschätzt wird, wächst er dort in kühler Höhenlage von 1400m – 2100m auf fruchtbarem Waldboden. Fast das gesamte Aufkommen an Kaffeekirschen wird dabei von Kleinbauern produziert, die jeweils in völlig pestizid- und düngemittelfreien kleinen Waldgärten die Kaffeegewächse liebevoll pflegen. Bedingt durch das kühle Höhenklima reift der Kaffee langsam und gleichmäßig, lediglich durch den natürlichen Kreislauf herabfallender Blätter und von Tieren gedüngt. So entsteht sein unverkennbares blumig-süßes Aroma. Da nicht alle Kirschen gleichzeitig reifen, werden die Kaffee-Sträucher mehrmals abgeerntet, so wird ein hoher Qualitätsstandard von perfekt gereiften Kirschen garantiert. Auch die ausschließliche Handlese garantiert höchste Qualität vor der Weiterverarbeitung.

Bohnen

Schonende Weiterverarbeitung garantiert hohe Produktqualität

In einer „nassen“ Aufbereitung werden Schale und Fruchtfleisch entfernt und die Bohnen anschließend zum trocken, von ihrer Pergamenthaut noch umhüllt, in die Sonne gelegt. Nicht zuletzt durch diese natürliche Weiterverarbeitung entwickeln sie ihre süßen-fruchtigen Aromen und das charakteristische intensive, frische Aroma.

Abhängig von ihren Charaktereigenschaften:

Sidamo = süß, floral
Yirgacheffe = blumig, zitrus, würzig
Limu = weinig
Lekempti = fruchtig
Harrar = beerig

werden die Kaffees bei den Qualitätskontrollen des staatlichen Verkostungszentrums eingeteilt. Dabei ist das Anbaugebiet von keiner Bedeutung, nur der Charakter zählt, was aufgrund seiner Variantenvielfalt besonders bei den Jimma-Bohnen eine Rolle spielt, welche je nachdem den oberen Charakteren zugeordnet wird.

Klassifizierung nach Qualitätsgraden bestimmt die Sorte

Neben dem Charakter werden die Topqualitäten des Rohkaffees ferner nach Graden bestimmt:

Grade 1 (0-3 Defekte)
Grade 2 (4-12 Defekte)
Grade 3 (13 oder mehr Defekte)

Die weiteren Grade 4 und 5 erreichen die besten sonnengetrockneten Sorten des Ostens Äthiopiens, wobei sich hartnäckig das Gerücht hält, um Verzollungskosten zu sparen, erhielten manche Rohkaffees niedrigere Einstufungen als verdient.

Die Röstung wiederum findet dann kleinteilig kundennah statt, auch hier kommen wiederum schonende Verfahren wie das Trommelröstverfahren etwa zum Einsatz. Im Gegensatz zu industriellen Heißluftverfahren wird der Kaffee so magenschonender und bekömmlicher, da Gerbsäuren abgereichert werden. Es ist jedoch auch möglich, Rohkaffee zum selber rösten zu erstehen.

Kaffeebohnen

Bei der Zubereitung die Qual der Wahl

Dem Kaffeegenießer sind schließlich bei der Zubereitung kaum Grenzen gesetzt. Sowohl in der French Press, in der Espressokanne, im Kaffee-Vollautomaten oder auch per manuellem Handfilter erfreut der Waldkaffee mit seinen herausragenden Eigenschaften den Trinkenden. Zu denen zählt sein zitroniges, bis limettenhaftes Aroma mit dem typischen, schokoladigem Abgang. Seine unaufdringliche Extravaganz findet auch Ausdruck in seiner brillianten, mittleren Säure und guten Fülle, was ihn besonders magenschonend macht. Vor allem durch ein Trommelröstverfahren gewinnt der Kaffee noch eine feine, zartbittere Note. Dabei profitiert der erlesene Geschmack absolut von der schonenden Verarbeitung von Hand. Dazu ist der Limu-Kaffee besonders koffeinarm.

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Qualität hat ihren Preis

Der Nachteil solch kleinteilig und hauptsächlich von Hand verarbeiteten Kaffees, angefangen von der liebevollen Pflege der Sträucher durch die Kleinbauern in ihren meist kaum einen Hektar großen Waldgärten, bis hin zum qualitätssichernden, mehrmaligen Ernten in der Zeit von Oktober bis Januar, ist natürlich seine Erlesenheit, welche durch seine Seltenheit natürlich auch einen höheren Preis aufruft. Aufgrund seiner hohen Qualität wird der Kreis der Liebhaber aber trotzdem stetig größer.

Verwendete Fotos:
1. Kaffeebohnen. Image by wmazurec from Pixabay
2. Bohnen. Image by shulawaining from Pixabay
3. Kaffeebohnen