Die Perlbohne
Kurz vorab:
Die Perlbohne wächst allein in der Kaffeekirsche und unterscheidet sich deutlich von herkömmlichen Bohnen. Ihre runde Form, seltene Entstehung und besondere Verarbeitung machen sie zu einer exklusiven Kaffeespezialität mit spannendem Geschmacksprofil.
An den Zweigen des Kaffeestrauchs: Die Kaffeekirsche
An den Zweigen des Kaffeestrauchs befindet sich die sogenannte Kaffeekirsche. Sie ist eine runde, rote Steinfrucht. In ihrem Inneren befinden sich normalerweise zwei Bohnen. Diese teilen sich die Nährstoffe und den Platz. Durch die Lage „Rücken an Rücken“ und den wenigen Platz in der Kaffeekirsche entwickeln beide Bohnen eine flache Seite.
Die Kaffeekirsche und die Fruchtanlage der Perlbohne
Als Perlbohnen bezeichnet man die Bohnen, die alleine in der Kaffeekirsche heranwachsen. Sie teilen sich mit keinem „Zwilling“ Nährstoffe oder Platz, weswegen sie eine runde Form, anstelle der typischen Kaffeebohnenform haben. Die Fruchtanlage beläuft sich hier also nur auf eine einzelne Bohne.

Wie entsteht eine Perlbohne?
Zur Erklärung der Entstehung der Perlbohne gibt es zwei verschiedene Ansätze. Zum einen wird vermutet, dass ein Nährstoffmangel ursächlich ist. Der zweite Erklärungsversuch vermutet in den Perlbohnen eine genetische Mutation.
Geschmack des Kaffees aus der Perlbohne
Je nachdem, welchem der oben stehenden Erklärungsversuchen man sich anschließt, unterscheidet sich auch die Meinung über den Geschmack.
- Vertreter der Theorie der genetischen Mutation beschreiben den Geschmack als sehr vollmundig und intensiv, da die einzelne Bohne sich die Nährstoffe nicht mit einer anderen Bohne teilen muss.
- Glaubt man an die mangelnde Nährstoffversorgung als Ursache, so geht man von einem eher milden Geschmack aus.
In Wahrheit schwankt der Geschmack des Kaffees aus der Perlbohne. Kaffeegeschmack im Allgemeinen ist abhängig von der Kaffeesorte, dem Anbaugebiet und der Verarbeitung. Auch der Kaffee aus der Perlbohne unterliegt diesen Faktoren.

Anbau der Perlbohne
Besonders häufig ist die Perlbohne an Arabica-Pflanzen zu finden. Die Gründe hierfür liegen erstens in dem hohen Drang zur Selbstbestäubung und zweitens in den klimatischen Bedingungen des Anbaus.
Arabica-Bohnen werden unter niedrigen Temperaturen und in Gegenden mit höherem Niederschlagspotential gezüchtet. Durch diese Kombination erhält der Boden eine bestimmte Nährstoffzusammensetzung.
Die Gewinnung der Perlbohne
Perlbohnen werden bei der normalen Kaffeeernte aussortiert und gesondert gesammelt. Hierbei unterscheidet man die manuelle Sortierung und die Maschinelle.
Bei der manuellen Sortierung werden die Bohnen per Hand sortiert, dadurch entstehen besonders reine Bohnenmischungen.
Bei der maschinellen Sortierung unterlaufen häufiger Fehler durch technische Abweichungen. Zum Beispiel werden zu klein geratene Bohnen als Perlbohnen erkannt und etwas zu platt geratene Perlbohnen zu den normalen Bohnen sortiert. Die aussortierten Perlbohnen werden als Spezialität verkauft, sind deutlich teurer als normale Bohnen und gelten als exklusiv.
Einsatz der Perlbohne
Aus der Perlbohne wird Kaffee gewonnen. Die bekanntesten Perlbohnenkaffees sind „Jamaican Blue Mountain Peaberry“ und „Kana Peaberry Variety“ aus Hawaii. Tansanischer Kaffee hat ebenfalls viele Perlbohnen.
Dieser spezielle Perlbohnenkaffee ist sehr teuer und selten. Nachschub kann, aufgrund der Entstehung, nie gewährleistet werden.

