Die Liberica Kaffeebohne

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Schwerpunkte im Artikel:
  • Kaffeeanbau
  • Kaffeebauer
  • Liberica

Kurz vorab:

Die Gattung Coffea umfasst verschiedene Kaffeearten mit ganz unterschiedlichen Eigenschaften. Besonders Arabica und Liberica unterscheiden sich stark in Anbau, Bohnenstruktur und Geschmack – und prägen so die Vielfalt des Kaffees weltweit.

Die Gattung Coffea und ihre Arten

Die Gattung Coffea unterteilt sich in mehrere, teilweise sehr bekannte Arten. Die bekannteste ist sicherlich Coffea arabica, der arabische Kaffeebaum. Der Samen dieses Baumes, die Kaffeebohne, ist die Grundlage für den überwiegenden Teil des in Deutschland getrunkenen Kaffees. Eine weniger bekannte, dafür aber umso markantere Art ist Coffea liberica.

Daneben gibt es noch weitere Arten der Gattung Coffea. Alle Arten der Gattung Kaffeebaum gehören zur Familie der Rötegewächse.

Globus

Herkunft

Obwohl beide Kaffeebaum-Arten ihren Ursprung in Afrika haben, stellen sie nahezu grundverschiedene Ansprüche an ihre Umgebung. Der arabische Kaffeebaum entstammt dem gebirgigen Osten, Coffea liberica braucht die Wärme des Flachlandes und ist in Westafrika beheimatet.

Entsprechend dieser unterschiedlichen Gegenden ist auch der Habitus beider Arten verschieden. Während der Arabische Kaffeebaum, der eigentlich in Äthiopien beheimatet ist, eher als Kaffeestrauch bezeichnet wird und eine Baumhöhe von mehreren Metern erreichen kann, ist der Liberia-Kaffee ein mächtiger Baum mit doppelt so großen Blättern. Und natürlich unterscheidet sich auch der Samen des Baumes, die Kaffeebohne. Sie ist insgesamt härter als ihre äthiopische Verwandte aus dem Hochland.

Während ursprünglich der Liberia-Kaffee nur in Westafrika angebaut wurde, gibt es heute auch Anbaugebiete in Südostasien. Doch eigentümlich bleibt er als afrikanischer Kaffee. Seine Bedeutung im Export im Vergleich zu den anderen Kaffee-Arten ist eher gering, und das gilt auch für den Anbau.

Kaffeesack

Anbau

Dabei lässt sich Coffea liberica sehr gut anbauen. Der Liberia-Kaffee ist anspruchslos und sehr widerstandsfähig. Er lässt sich gut großflächig anbauen und gibt reichlich Ertrag ab. Allerdings dauert es viele Monate länger bis geerntet werden kann, was natürlich gegen den Anbau spricht. Entscheidend ist aber ein anderer Grund.

Wie oben schon erwähnt, wirken sich die verschiedenen Klimate, in denen sich die Kaffee-Arten wohl fühlen, sowohl auf den Habitus als auch auf die Beschaffenheit der Kaffeebohne selbst aus. Dies betrifft den Geschmack und auch die Konsistenz der Bohne.

Die Liberia-Bohne enthält vergleichsweise weniger Zucker und Fruchtsaft. Natürlich bekommt die Kaffeebohne erst durch die Röstung ihren typischen Geschmack. Doch war es, und ist es vielleicht heute noch, üblich, Kaffeebohnen zu zerkleinern und ungeröstet zu kauen.

Die Liberia-Bohne schmeckt dabei so markant ins Bittere hinein, dass sie dafür ungeeignet erscheint. Doch auch nach der Röstung behält die Liberia-Kaffeebohne einen sehr kräftigen Geschmack, der sich in Europa nie richtig durchsetzen konnte.

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Qualität

Man führt diesen kräftigen Geschmack unter anderem auf den erhöhten Koffein-Gehalt im Vergleich zu anderen Arten zurück. Doch vergleicht man den Gehalt, dann unterscheidet sich Coffea liberica kaum von Coffea arabica:

  • Coffea liberica: 0,6 – 1,7 %
  • Coffea arabica: 0,7 – 1,5 %
  • Coffea robusta: 1,7 – 2,4%

So ist anzunehmen, dass doch die unterschiedliche Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe in den Bohnen und die Prozesse während der Verarbeitung und Röstung für den kräftigen Geschmack verantwortlich sind.

Dem Qualitätsstandard tut das keinen Abbruch. Im Gegenteil, dadurch dass Coffea liberica weniger kommerziell als andere Kaffeebohnen angebaut wird, kann auch die Qualität der Aufbereitung der Bohnen steigen.

Letztendlich aber wird der Liberia-Kaffee zu etwas Besonderem, weil er durch seine Beimischung zur Coffea arabica Bohne und seinen Züchtungen eine unverwechselbare Note in den europäischen Kaffeegeschmack bringt.

Verwendete Fotos:
1. Kaffeebohne. Image by Gideon Putra from Pixabay
2. Globus. Image by Peggy und Marco Lachmann-Anke from Pixabay
3. Kaffeesack. Image by Leonel Barreto from Pixabay