Kaffeeanbau in Vietnam – hier kommt der Robusta her

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Kurz vorab:

Robusta-Kaffee in Vietnam: Erfahren Sie mehr über den speziellen Geschmack und die Verwendung von Robusta-Kaffee in Vietnam, dem zweitgrößten Kaffeeproduzenten der Welt. Warum wird diese Kaffeesorte häufig für günstige Kaffeemischungen verwendet und wie beeinflusst die schlechte Qualität einiger vietnamesischer Kaffeebohnen den Ruf des Landes?

Die Vielfalt der vietnamesischen Kaffeeplantagen: Erfahren Sie mehr über einige der bekanntesten Kaffeeplantagen in Vietnam, wie Highlands Coffee, Trung Nguyen und Vinacafe. Welche Rolle spielen diese Plantagen bei der Kaffeeproduktion und dem Export in Vietnam?

Trotz seiner im Gegensatz zu Brasilien kleinen Anbaufläche ist

Vietnam nach Brasilien der zweitgrößte Kaffeeproduzent.
Wobei der Robusta Kaffee als Bohne auch im Genuss sehr speziell ist.

Vietnam Kaffee

Was ist Robusta?

Die Kaffeepflanze bezeichnet man unter den Kaffeesorten auch als Coffea canephora. Entdeckt wurde die Robusta Bohne im 19. Jahrhundert in Afrika. Im weltweiten Durchschnitt beträgt die Kaffeeernte etwa 30 Prozent. Die Robusta Pflanze wächst als Baum bis zu acht Meter hoch. Die Bohne besitzt eine intensive Note, wenig Säure und einen starken Körper. Dieses herbe Aroma wird in südeuropäischen Ländern bevorzugt.

Die vietnamesische Kaffeebohne Robusta

Der vietnamesische Kaffee ist überregional leider nicht für seine gute Qualität bekannt. Ein Grund dafür kann sein, dass die Robusta Bohne s

ehr schädlingsresistent ist und ihr auch schlechte Bedingungen nichts anhaben können.

Hauptsächlich wird die Kaffeesorte Arabica bevorzugt. Woran liegt es? Im Geschmack ist Robusta weniger ausgewogen, beinhaltet

doppelt so viel Koffein wie Arabica
und wird vielfach für günstige Kaffeemischungen (Blends) verwendet. Hinzu kommt, dass einige Röster Ihrem Vietnam Kaffee noch Färbemittel, Sojabohnen, Kohle und künstliche Geschmacksstoffe beimischen. Zu einer Top-Qualität trägt diese Methode nicht bei.

Anbau & Plantage des vietnamesischen Robusta Kaffees

Für den Kaffeeanbau verfügt Vietnam mit seinen 600 m hoch gelegenen Plantagen über perfekte Bedingungen. Die Temperaturen sind um einiges milder, kühler und feuchter als im Landesinneren.

Daher konzentriert sich der Kaffeeanbau zu 80 Prozent auf dieses Gebiet, welches sich über die Provinzen Kontun, Gia Lai, Dak Lat, Duong und Buon me Thuot erstreckt. Bedingt durch den Klimawandel steigen die Durchschnittstemperaturen, womit die Anbauflächen sich stetig verkleinern und sich Keime wie der schädliche Kaffeerost immer mehr ausbreiten.

Vietnam Frühstück

Verwendungszweck der Robusta Bohnen?

Für lösliche Kaffeeprodukte wird die Robusta Bohne häufig verwendet. Sehr beliebt ist die Robusta Bohne in Italien, da sie dort den Espresso-Mischungen zugesetzt wird.

Durch ihren hohen CO2-Gehalt erhält der Espresso eine besonders gelungene Crema, welche für einen guten Espresso typisch ist.

Die größten Kaffeeplantagen in Vietnam

Die meisten vietnamesischen Kaffeeplantagen sind im Vergleich zu anderen Plantagen, die auch von Genossenschaften verwaltet werden, recht klein. Lediglich 5Prozent der Plantagen verfügen über eine Größe von mehr als 500 Hektar. Alle dieser größeren Plantagen befinden sich in staatlicher Verwaltung.

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Zu den bekanntesten Kaffeeplantagen zählen:

  • HIGHLANDS COFFEE: das erste nicht lokal gegründete Kaffeeunternehmen aus Vietnam. Ein Amerikaner mit vietnamesischen Wurzeln gründete Highlands Coffee, nachdem er in Amerika den Boom von Starbucks hautnah verfolgt hatte. Heute ist Highlands Coffee die bedeutendste Coffee-Shop-Kette in Vietnam.
  • TRUNG NGUYEN: Diese Kaffeeplantage befindet sich in Dak Lak und zählt zu den Hauptexporteuren. Gleichzeitig gehört Trung Nguyen auch zu einer der beliebtesten Kaffeemarken in Vietnam und ist besonders bekannt für seinen KOPI LUWAK, der als der teuerste Kaffee weltweit gilt.
  • VINACAFE: Eine Tochter der Vietnam National Coffee Corporation aus Hanoi und ein staatliches Unternehmen. Nach der Konfiszierung der ehemaligen Coronel Coffee Plantage zum Ende des Vietnamkrieges entstand Vinacafe. Diese Marke war bekannt für die Produktion von Instant Kaffee. Dieser wurde hauptsächlich in die Sowjetunion und weitere Ostblockstaaten verkauft. Im späteren Verlauf kamen noch 49 weitere kleine private Plantagen zu Vincafe hinzu. Der staatlich geführte Kaffeeverband bestimmt den Kaffeemarkt zu mehr als 50 Prozent in Vietnam.

Der Kaffeeanbau in Vietnam

In der Regel erfolgt der Anbau der Kaffeebohnen durch eine klassische Aussaat. Die Keimung der Aussaat ist von den Klimabedingungen des dortigen Anbaus abhängig. Bei guten Klimabedingungen erfolgt die Keimung schon nach wenigen Tagen. Den Kaffeebauern ist es auch möglich, durch die klassische Aussaat Kreuzungen vorzunehmen, um beispielsweise einen höheren Ertrag zu generieren oder um eine höhere Schädlingstoleranz zu erzielen.

Um bei der Aussaat die besten Bedingungen zu erzielen, muss schon bei der Ernte auf eine perfekte Reife der Kaffeekirschen geachtet werden.

Der Anbau inklusive Vermehrung der Kaffeepflanzen muss nicht nur durch die klassische Aussaat erfolgen. Auch der Einsatz von Setzlingen ist in Vietnam weit verbreitet, dadurch lassen sich pflanzliche Mutationen gänzlich vermeiden.

Kaffeestrauch

Vietnamesische Kaffeeernte – Picking oder Stripping?

Für die Kaffeeernte gibt es zwei komplett unterschiedliche Methoden. Bei der Picking-Methode werden die Kirschen handverlesen abgeerntet. So werden nur die schon reifen Kaffeekirschen abgeerntet, wobei die noch unreifen Kirschen am Strauch hängen bleiben.

Beim Stripping zählt für die Kaffeebauern, wann die Coffea-Pflanzen die meisten Früchte tragen. Wenn es so weit ist, werden die Kirschen samt Blättern von den Zweigen entfernt.

Verwendete Fotos:
1. Vietnam Kaffee. Image by Pfüderi from Pixabay
2. Vietnam Kaffee. Image by Nghia Nguyen from Pixabay
3. Vietnam Frühstück. Image by Nguyễn Phú from Pixabay
4. Kaffeestrauch. Image by Xuan Duong from Pixabay