Kaffeeanbau in Burundi
Kurz vorab:
Trotz Armut zählt Burundi zu den Herkunftsländern exzellenter Kaffees. Der Text beschreibt ideale Anbaubedingungen, typische Sorten und den charakteristischen Geschmack und zeigt, warum burundischer Kaffee bei Kennern weltweit so geschätzt wird.
Burundi – Kaffeeanbau in einem der ärmsten Länder der Welt
Burundi gilt mit 28.000 Quadratkilometern und 11,5 Millionen Einwohnern als eines der ärmsten Länder der Welt. Arbeitskräfte sind dort sehr gefragt. Hier gibt es über 150 Millionen Kaffeesträucher. Der Kaffee wird hier schon mehr als 100 Jahre angebaut.
Anbaubedingungen in Burundi
Der Kaffee ist für seine biologische Reinheit bekannt- jedoch sind die Gründe weniger erfreuend: Armut und finanzielle Not sind der Grund weshalb es den Kleinbauern an Pestiziden und Düngemittel fehlt. Es herrschen hier jedoch ideale Anbaubedingungen für Kaffee, da Burundi von einer Hochebene durchzogen wird- Höhen bis zu 2.000 Meter. Die Böden sind fruchtbar und mineralhaltig, das Klima tropisch- was ausgezeichnete Voraussetzungen für die Kaffeesträucher bietet.
Ist man auf der Suche nach großen Plantagen, dann ist man in Burundi falsch- denn hier besitzen die meisten Bauern nur einige Hektar Land auf denen angebaut wird.
Wo findet man in Burundi Kaffeesträucher und welche Sorten werden angebaut?
Mehr als 90 Prozent sind Arabica-Bohnen- Mibirizi, Bourbon und Jackson sind die Sorten, die angebaut werden. Die größten Anbaugebiete sind in Gitega, Ruyigi, Rutana und Ngozi zu finden- hier bewirtschaften rund 600.000 Bauern jeweils bis zu 300 Kaffeesträucher.
Geschmack
Burundis Kaffee hat einen kräftig, würzigen Geschmack. Die Geschmäcker reichen von Zitrone und Pfirsich bis hin zu Schoko und Nuss. Burundis Kaffee ist weltweit sehr bekannt und wird von Kaffeeliebhabern verehrt- daher ist er nur in bestimmten Geschäften zu finden und nicht im Großhandel. Ebenso hat der Kaffee eine beerige Note.
Fakten
Die Hauptblüte findet im Oktober und November statt- die Ernte, die von Hand durchgeführt wird- findet hingegen vom Februar bis Mai statt. Die Bohnen werden sonnengetrocknet und mechanisch sortiert. Verschifft wird der Kaffee im September von den Häfen Dar-Es-Salaam, Mombasa und Durban. Produziert werden ca. 750 Tonnen Bohnen pro Jahr.
Die wichtigsten Exportländer sind Deutschland, Großbritannien, Belgien, Frankreich, die Schweiz und die USA. 80% des Exports machen die Kaffeebohnen aus.
Der Anbau, die Ernte und die Verarbeitung
Der Kaffeestrauch braucht ca. 4 bis 5 Jahre bis er erste Früchte trägt. Er hat weiße Blüten und rote Früchte. Der Anbau findet auf den Kaffeeplantagen statt.
Die Kaffeebohnen können entweder per Picking oder per Stripping geerntet werden. Das Picking- also das Abzupfen- gilt als das aufwändigste Verfahren. Die Früchte werden alle per Hand gepflückt. Beim Abstreifen hingegen werden alle Früchte von den Sträuchern abgestreift. Anfangs kommen die Kirschen in große Wasserbecken und an der Oberfläche schwimmende, unreife Früchte, werden aussortiert und anderweitig verkauft.
Bei der Aufbereitung werden zunächst das Fruchtfleisch, der Fruchtschleim, die Fruchthaut und die Pergamenthaut entfernt- übrig bleibt die saubere Bohne. Danach erfolgt die Aufbereitung. Hier unterscheidet man zwischen nasser, trockener oder halbtrockener Aufbereitung.
Bei der nassen Aufbereitung werden die Früchte in Wasser gesäubert und durch eine Maschine geschickt. In dieser wird das Fruchtfleisch aus den Bohnen entfernt. Dies dauert bis zu 36 Stunden. Getrocknet werden die Bohnen ca. 2 Wochen auf Trockenplätzen.
Die Früchte werden bei der trockenen Aufbereitung bis zu einem Monat getrocknet, bis damit die Bohnen herausgenommen werden können.
Um die Bohnen nun endgültig von allen Ummantelungen zu befreien, werden die Bohnen geschält und unter Druck aufgebrochen. Schlussendlich sortiert man die Bohnen nach Farbe und Größe. Bei der Röstung entfaltet die Kaffeebohne nun sein Aroma. Meistens werden die Bohnen zwei bis vier Minuten lang bei bis zu 600 Grad Celsius geröstet bis sie fertig sind.
