Eine Handhebelmaschine richtig entkalken

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Kurz vorab:

Regelmäßiges Entkalken verlängert die Lebensdauer Ihrer Espressomaschine und verbessert den Geschmack. Diese Anleitung zeigt, wie Sie Ihre Maschine sicher, gründlich und materialgerecht entkalken – von der Wahl des Entkalkers bis zum abschließenden Spülvorgang.

Die Kunst der Handhebelmaschine

Eine Handhebelmaschine ist für Kaffeegenießer das Nonplusultra, wenn es um guten Kaffee geht. Die Geschichte der Handhebelmaschine beginnt in den 40er Jahren: Die Maschinen ermöglichten ein manuelles Brühen des Espresso mit einem Druck von ca. 9 bar, sodass ein kräftiger Espresso-Kaffee entstand, der auch heute noch den Vorstellungen eines Espressos standhalten kann.

Handhebelmaschinen sind zwar vorwiegend in der Gastronomie zu finden, aber auch mehr und mehr Privathaushalte sind von der Espresso-Zubereitung per Hand angetan.

Espressomaschine

So entkalken Sie eine Handhebelmaschine

Während der Kaffeezubereitung entstehen Abfallprodukte. Zum einen Kalk, das dem erhitzten Wasser entweicht, zum anderen aber auch ätherische Öle aus der Kaffeebohne.

Damit Sie lange Freude an Ihrer Handhebelmaschine haben und gleichbleibend aromatischen Kaffee genießen können, sollten Sie die Maschine regelmäßig reinigen.

Neben dem täglichen Entleeren der Kaffeereste ist eine Entkalkung alle 2 Wochen bei normalem Gebrauch ratsam.

Das Entkalken einer Handhebelmaschine sorgt dafür, dass die Bitterstoffe aus dem Kaffee nicht am Edelstahl oder Kupfer „hängen“ bleiben und so das Aroma des Kaffees beeinträchtigen. Außerdem verhindert das Entkalken, das Rückstände durch kalkhaltiges Wasser die Maschine schädigen und im schlimmsten Fall sogar unbrauchbar machen.

Eine Handhebelmaschine lässt sich schnell und einfach entkalken, denn anders als in pumpenbetriebenen Espressomaschinen kann der Heizkessel komplett entleert und gesäubert werden.

So lassen sich alle Kalkreste rückstandslos entfernen, die sonst im Laufe der Zeit Ventile und Zuleitungen verstopfen würden. Sind die wichtigen Teile erst einmal verstopft, muss der Heizkessel aufwendig ausgebaut und getauscht werden, was mit hohen Kosten verbunden ist.

Mit einer regelmäßigen Entkalkung, sei es nun mit verdünntem Essig oder aber einem speziellen Entkalker, können Sie die Maschine kinderleicht reinigen.

Essig

So gelingt das Entkalken Schritt für Schritt

  • Bevor Sie mit dem Entkalken beginnen, sollten Sie prüfen, welche Art von Entkalker Sie mit der Maschine verwenden dürfen. Hier empfiehlt sich ein Blick in die Bedienungsanleitung. Verwenden Sie keine Kaffeemaschinen-Entkalker, da diese Rückstände in der Maschine lassen können.
  • Handhebelmaschinen aus Edelstahl können mit handelsüblichem Essig problemlos entkalkt werden. Bei Maschinen aus Aluminium oder Kupfer sollten Sie einen speziellen Entkalker verwenden.
  • Vermischen Sie den Entkalker mit Wasser (hierbei gilt das Verhältnis 1:2 – auf einen Esslöffel Entkalker folgen die doppelte Menge an Wasser) und füllen Sie alles in den Heizkessel. Allgemein gilt: Die benötigte Menge an Entkalker entspricht dem Volumen des Heizkessels.
  • Achten Sie darauf, dass das Wasser-Entkalker-Gemisch über dem normalen Wasserstand hinaus aufgefüllt, denn besonders am oberen Kesselrand sammeln sich gerne hartnäckige Kalkreste.
  • Nun können Sie den Kessel beheizen und nach dem Erreichen der Betriebstemperatur ausschalten. Lassen Sie das aufgeheizte Gemisch ca. 15 Minuten einwirken, bei besonders hartnäckigen Rückständen auch ein wenig länger.
  • Nachdem der Entkalker die Kalkreste aufgelöst hat, können Sie die Heizung wieder einschalten, damit der zur Entnahme notwendige Überdruck erreicht wird.
  • Danach können Sie die Heizung wieder ausschalten. Damit die Entkalkungsflüssigkeit ausweichen kann, stellen Sie ein großes Gefäß unter die Brühgruppe und entnehmen diese mit Hilfe des Hebels.
  • Hier gilt es, besonders vorsichtig zu sein, denn die Entkalkungslösung ist kochend heiß und das Entnehmen über den Hebel kann spritzen. Schützen Sie sich hier möglichst durch längere Kleidung und achten Sie darauf, dass Sie die Hände mit Handschuhen bedecken.
  • Ein altes Küchentuch, zum Trockenreiben der heißen Wasserspritzer ist ebenfalls ratsam. Wenn kein Druck mehr auf dem Heizkessel ist, können Sie die restliche Entkalkerlösung über den Einfüllstützen entleeren.
  • Jetzt können Sie den Kessel mit klarem Wasser ausspülen bis keine Reste der Entkalkerlösung mehr vorhanden sind.
  • Um sicher zu gehen, dass die Maschine vollständig entkalkt ist, sollten Sie klares Wasser in den Kessel füllen, aufheizen und das heiße Wasser über die Brühgruppe entfernen. Auch hier sollten Sie wieder sehr vorsichtig hantieren.
  • Nachdem Sie das Ganze ein paar Mal wiederholt haben und keine Kalkreste mehr in der Maschine vorhanden sind, können Sie nun einen selbstgemachten Espresso genießen.
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Verwendete Fotos:
1. Backpulver
2. Espressomaschine. Image by Werner Lukaszewicz from Pixabay
3. Essig. Image by NatureFriend from Pixabay