Das Café im „Haus zur Schwarzen Muttergottes“

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Kurz vorab:

Das Grand Café im Haus zur Schwarzen Muttergottes verbindet beeindruckenden Kubismus mit Prager Kaffeehauskultur. Besucher erleben eine sorgfältig restaurierte Einrichtung, architektonische Besonderheiten und köstliche Mehlspeisen. Ein Ort, der Designliebhaber und Genießer gleichermaßen in eine vergangene Epoche entführt.

Das Café befindet im „Haus zur Schwarzen Muttergottes“ inmitten des Altstädter Rings sowie dem Platz der Republik. Der Innenraum lädt zu einer Reise in die Stadt Prag vor dem Ersten Weltkrieg ein. Das Café steht in ausdrücklichem Kontrast zu dem mittelalterlichen Flair der Altstadt von Prag. Das erkennt der Gast vor allem an den hausgemachten Mehlspeisen. Ein Beispiel ist der „věneček“, ein mit Creme gefüllter Kringel aus Blätterteig.

Generell ist das Grand Café ist ein Edelstein des Kubismus in der Hauptstadt Tschechiens. Dies ist zugleich das einzige seiner Art auf der ganzen Welt. Rudolf Břínek leitet dieses besondere Cafe:

Das Außendesign des Cafés

Wenn die Gäste den kubistisch eingerichteten Eingangsbereich durchqueren und die Treppe in das Café hinaufsteigen, erwartet diese ein einzigartiges Erlebnis. Dies ist der Kubismus, soweit das Auge reicht. Bei leckerem Kuchen und Kaffee können diese die kubistischen Laternen, Deckenleuchten, Sitzbänke und das kubische Besteck bestaunen. Sollten die Gäste das Grand Café im Sommer besuchen, dann können diese auf der Terrasse mit einer schönen Aussicht Platz nehmen. Das Grand Café verkörpert ein besonderes Ambiente, Eleganz und sehr viel Schönheit.

Die Einrichtung des Cafés

Wer dieses Café heute besucht, der kommt in den Genuss eines gewissenhaft restaurierten Raums, welcher an Originalität nicht zu übertreffen ist. Dies beginnt bei den grün-gestreiften und gepolsterten Bänken, den aufwändigen Messingleuchtern mit den lustigen Schirmen aus Stoff, welche ebenfalls in Grün gehalten sind bis hin zu den Fenster- und Türbeschlägen – in dem Café wurde auf jedes Detail sehr genau geachtet. Ein Höhepunkt für die Fans der Architektur ist das spiralförmige und enge Treppenhaus.

Die Holztäfelung in Schwarz an den Wänden, die großen Fenster, die Tapeten, die Spiegel, die Lampen und das Mobiliar geben dem Gast das Gefühl, als lebende Figur in ein kubistisches und dreidimensionales Kunstwerk hineingeraten zu sein.

Die Geschichte des Cafés

Das Grand Café entstand im Jahre 1911 im Hause zur Schwarzen Muttergottes. Dieser Name entstammt von der schwarzen Barockfigur, welche in der Ecke dieses Gebäudes angebracht ist. Dies wurde vom Architekten Josef Gočár entworfen. Dieser war ein Anhänger des Kubismus, wie ihn auch Georges Braques und Pablo Picasso formuliert hatten.

Prag gehörte vor dem Ersten Weltkrieg zu den Modekenner-Metropolen Europas und hatte kein Experiment gescheut. So scheute die Stadt keinen Versuch, den Kubismus in die Architektur zu integrieren. Entstanden ist auf diese Weise ein eigenwillig aufgebautes Eckhaus, in dessen Stockwerk sich das Grand Café befindet. Jedoch existierte es damals nur etwa zehn Jahre, dann war es in Vergessenheit geraten. Erst seit 2005 hatte es der Unternehmer Rudolf Brinek wieder zum Leben erweckt.

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Das „Haus zur Schwarzen Muttergottes“ mit dem Grand Café wurde einst vom Architekten Josef Gocar entworfen. Die Büste leitet daher eine der Wände in dem Café. Anfänglich war in diesem Gebäude ein Einkaufspalais untergebracht, das einstige Kaffeehaus war im Untergeschoß zu finden. Nach zehn Jahren musste das Cabaret Orient, wie dieses Café damals hieß dem Kubismus weichen, denn dieser hatte sich überlebt und das einst Orientalische war nicht mehr aktuell. Bis zur Revolution im Jahre 1989 waren Büros im „Haus zur Schwarzen Muttergottes“ zu finden, zuletzt wurde hier das kulturelle Leben der kommunistisch geprägten Tschechoslowakei organisiert.

Nach etwa 80 Jahren Pause hatte das Grand Café wiedereröffnet. Dieses befindet sich in der ersten Etage des Hauses der Schwarzen Madonna. Dieses Haus symbolisiert den einmaligen Beitrag Tschechiens zur kubistischen Bewegung nicht nur im Bereich der Bauart, sondern auch in Keramik, Glas und Möbeln. Das Haus der Schwarzen Madonna ist von dem angesehenen Architekten Josef Gočár im Alter von 31 Jahren erschaffen worden. Das Café wurde in den 1920er Jahren geschlossen, als der Kubismus nicht mehr aktuell war.

Glücklicherweise hat sich der Zustand geändert und Cafés im Art Deco-, Jugend- und Secessionstil finden sich heute auf der ganzen Welt. Das Grand Café, der Urahn von Cafés dieser Art, bleibt das eleganteste und bedeutendste Hau. Die kubistischen Gesichtspunkte des Hauses zeigen sich im Grundriss sowie in der Fassade und ebenso in der Inneneinrichtung dieses Cafés. Hierzu gehören die schöne kubistische Bar und weitere Einrichtungsgegenstände und die eleganten Laternen und Lichter, welche alle von Josef Gočár entworfen worden sind.

Das Angebot des Cafés

Das Grand Café bietet neben Kuchen und Kaffee auch kleine Speisen wie Suppen und Sandwiches an. Hier herrscht beim Genießen eine ruhige Gemütlichkeit. Auf der Speisekarte stehen unterschiedliche tschechische Kuchenspezialitäten und zugleich gibt es Hauptgerichte. Die Spezialität des Hauses ist ein quadratischer Brandteigkrapfen. Für eine behagliche Atmosphäre sorgt am Nachmittag ein Pianospieler. Dazu gibt es ein Stück des leckeren Karottenkuchens mit Walnüssen.

Verwendete Fotos: