Kolumbien – Kaffeebohnen aus dem Andenhochland

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Kurz vorab:

Kolumbien zählt zu den wichtigsten Kaffeeexporteuren der Welt und ist bekannt für exzellenten Arabica. Ideale Anbaubedingungen, sorgfältige Handernte und Fairtrade-Strukturen sorgen für außergewöhnlichen Geschmack und nachhaltige Produktionsbedingungen.

Kolumbien – Der drittgrößte Kaffeeexporteur der Welt

Kolumbien ist im Augenblick der drittgrößte Kaffeeexporteur der Welt. Das Exportvolumen beträgt ca. 800.000 Tonnen pro Jahr. An den steilen Hängen der Anden wird die beliebte Kaffeesorte Arabica noch in Handarbeit geerntet, um Bohnen höchster Qualität zu erzeugen. Zudem ist das Land der größte Produzent von Fairtrade-Kaffee, der den Kaffeebauern ein stabileres Einkommen gewährleistet.

Kaffeefarm

Typische Kaffeeanbauregionen in Kolumbien

Das Genussmittel wird zum einen im sogenannten Kaffeedreieck Eje Cafetero im hügeligen Gebiet der Anden angebaut. Es umfasst die drei Verwaltungsbezirke Caldas, Risaralda und Quindio zwischen Medellin und Cali. Auf Höhen zwischen 1000 und 2000 Metern über dem Meeresspiegel reifen die wertvollen Kaffeekirschen heran. Aber auch im Südwesten bis hin zu den nördlichen Regionen rund um Norte de Santander wird die Kaffeepflanze kultiviert. Zu den Anbaugebieten im Süden gehören Narino, Huila und Tolima.

Die hochwertige Sorte „Arabica“

Kolumbien ist eines der wenigen Länder, in denen ausschließlich die edle Kaffeebohne Arabica produziert wird. Sie weist einen süßlichen Geschmack mit einer leicht fruchtigen und nussigen Note auf. Die Intensität erreicht sie durch den Röstgrad. Als Kaffee wird sie in die drei Qualitätsstufen Supremo, Excelso und Usual Good Quality eingeteilt.

  • Supremo: Die höchste Qualitätsstufe. Die großen Kaffeebohnen besitzen ein fruchtiges Aroma, enthalten wenig Säure und sind von mittlerer Intensität.
  • Excelso: Eine kleinere Bohne, samtig und weich im Geschmack, mit einem vollmundigen Aroma.
  • Usual Good Quality: Ein gewöhnlicher Kaffee von mittlerer Qualität.

Kaffeesack

Der Anbau von Kaffee in Kolumbien

Erst seit dem 19. Jahrhundert wurde die Kaffeepflanze durch einen Jesuitenmönch nach Kolumbien gebracht. Im Hochland der Anden findet sie durch die nährstoffreiche Vulkanerde, die konstanten Temperaturen und genügend Regen optimale Wachstumsbedingungen. Durch den mineralstoffreichen Boden kann ein rein biologischer Anbau ohne chemische Dünger gewährleistet werden.

Die Ernte der Kaffeekirsche erfolgt zweimal im Jahr. Von September bis Dezember findet die erste Ernte statt, und von April bis Juni die zweite. Die Kaffeeernte wird in Kolumbien in Handarbeit durchgeführt. Das hat zum Vorteil, dass nur reife Kaffeekirschen abgeerntet werden. Dadurch bleibt die gleichbleibend hohe Qualität des Kaffees erhalten.

Nach der Ernte werden die Kirschen gewaschen und noch einmal verlesen. Anschließend werden sie für ca. ein bis zwei Tage in ein Fermentationsbecken gegeben. Durch das Fermentieren steigt der Koffeingehalt, und der Arabica entwickelt sein außergewöhnliches Aroma. Danach folgt die Trocknung. Im nächsten Schritt der Verarbeitung wird das Fruchtfleisch entfernt und die Bohnen vom Pergamenthäutchen befreit. Am Ende der Verarbeitung werden die Bohnen nach der Größe sortiert und auf den Markt gebracht.

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Die Kaffeebauern und die Genossenschaft

Wie bereits erwähnt, ist Kolumbien eines der wenigen Länder, das Fairtrade-Handel betreibt. Viele Kaffeebauern und Helfer nutzen den Anbau des Schwarzen Goldes als Lebensgrundlage.

Die 1927 gegründete FCN (Federacion National de Cafertos de Columbio) ist eine der Kooperativen, die sich für ein stabiles Einkommen und den Arbeitsschutz der Kaffeebauern einsetzt. Der Fokus dieser Genossenschaft liegt zudem in der Förderung der Forschung und neuer Technologien zum nachhaltigen Kaffeeanbau. Die FCN hat heute mehr als eine halbe Million Kaffeebauern als Mitglieder.

Des Weiteren gibt es in Kolumbien verschiedene Genossenschaften wie Red Ecolsierra, die die Kaffeebauern im Exportgeschäft unterstützen. Durch faire Preise für ihren Kaffee hilft sie, neben dem Einkommen, die Plantagen zu optimieren und die wirtschaftlichen Erträge der Fincas zu steigern. Die Kooperative besitzt zudem die Biozertifizierung.

Verwendete Fotos:
1. Kolumbien. Image by Victor Castano from Pixabay
2. Kaffeefarm
3. Kaffeesack. Image by Julia from Pixabay