Der japanische Kaffeeroboter – Barista per Computerfunktion

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Kurz vorab:

Tom Sawyer, der Barista-Roboter, kann bis zu fünf Kunden gleichzeitig bedienen und den Kaffee perfekt zubereiten. Dies geschieht durch die Kombination von automatisierter Kaffeemaschine und menschenähnlicher Handhabung. Ist dies das Modell der Zukunft für Cafés?

Das vollautomatisierte Café mit Roboter Tom Sawyer

In der japanischen Hauptstadt Tokio hat der Reisekonzern H.I.S. das erste vollautomatisierte Café eröffnet. Der Roboter mit dem Namen Tom Sawyer hat alle Roboterarme voll zu tun. Er muss die sonst üblichen 3 bis 4 Beschäftigten ersetzen und wird hier zum Barista.

Die Firma H.I.S. betreibt laufend Projekte und Innovationen mit Robotern. In Japan überaltert die Bevölkerung zunehmend und man versucht hier den Arbeitskräftemangel durch intelligente Maschinen zu ersetzen. H.I.S. hat bereits eine Hotelkette mit Hightech-Funktionen ins Laben gerufen, die nur von Robotern geführt wird.

Wie Roboter Tom Sawyer die Gäste bedient

Im Kaufhaus Shibuya Modi, im kleinen Henn na (das merkwürdige) Café, läuft das Pilotprojekt für computerbediente Coffeeshops und sorgt damit entsprechend für Aufsehen. Roboter Tom kann sprechen und bedient seine Kunden perfekt. Er kann für bis zu 5 Kunden gleichzeitig Kaffee zubereiten.

Um den, für japanische Verhältnisse, günstigen Kaffee von Tom ausgehändigt zu bekommen, muss man vorerst an einem Terminal sein Getränk auswählen und bezahlen. Der Kaffee kostet hier ungefähr 2,30 Euro, dies entspricht 320 Yen. Danach erhält der Gast einen Voucher, auf dem sich ein QR-Code befindet.

Sobald dieser Code am Ladentisch eingescannt wurde, startet der Roboter mit der Herstellung des gewünschten Getränkes. Tom’s Hilfe ist der vollautomatische Kaffeeapparat von Melitta Cafina XT4 (Melitta Professional Coffee Solutions).

Der Roboter muss nur den Becher unter den gewünschten Auslauf des Kaffeeautomaten halten, der auf Knopfdruck die Sorten Café Mocha, Cafe Latte, Cappuccino, Matcha Latte oder Cocoa herstellt. Roboter Tom greift mit seinem langen Arm den Becher und reicht nach maximal vier Minuten den frischen Kaffee.

Japan

Tom weist den Kunden darauf hin, dass er selbst einen frisch gemahlenen und noch besseren Kaffee als der Automat herstellen kann. Dazu mahlt der Barista mit Computerfunktion die Kaffeebohnen, füllt den gemahlenen Kaffee in ein Kaffeefilter und startet in einer Filter-Station den Brühvorgang. Er schäumt die Milch und serviert in kürzester Zeit exzellenten Kaffee. Tom ist auch für das Abwaschen des Geschirrs zuständig.

Die Zukunft der Roboter in Japan

Die Kunden sind vornehmlich junge Leute, die gern von Tom Fotos machen und gegenüber Innovationen aufgeschlossen sind. Ältere Menschen bevorzugen weiterhin den menschlichen Kontakt. Die Firma H.I.S. argumentiert mit günstigen Preisen, bei gleichzeitiger Unterhaltung, schneller Bedienung und kundenfreundlichem Service.

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Roboter

Convenience Stores (Minimärkte) benötigen Personal rund um die Uhr. Da Japans Wirtschaft nicht die nötigen Arbeitskräfte erhält, da bereits ein Viertel der Bevölkerung über 65 Jahre ist, setzt man immer mehr auf künstliche Intelligenz.

Ausländische Arbeitskräfte dürfen, so sie nicht hochqualifizierte Fachkräfte sind, höchstens 5 Jahre in Japan arbeiten. So sollen preisgünstige Roboter in vielen Bereichen die menschliche Arbeitskraft ersetzen. Die Roboterbranche rechnet mit einer Verdreifachung ihres Umsatzes. Der Barista per Computerfunktion Tom Sawyer ist also nur der Beginn einer Area, in der hochspezialisierte Maschinen viele Aufgaben übernehmen werden.

Verwendete Fotos:
1. Tokyo. Image by Sofia Terzoni from Pixabay
2. Japan. Image by Jason Goh from Pixabay
3. Roboter. Image by Samuele Schirò from Pixabay