Illy Kaffee – Traditionsrösterei aus Triest

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Kurz vorab:

Francesco Illy’s Reise von Ungarn nach Italien führte zur Geburt von Illy Café. Triest, einst ein bedeutendes Zentrum des Kaffeehandels, wurde zum Ausgangspunkt seiner weltbekannten Kaffee-Imperiums. Macht Sie die Geschichte von Illys Aufstieg neugierig?

Francesco Illy und die Gründung von Illy Café

Francesco Illy, der Gründer von Illy, wurde in Ungarn geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg zog er nach Italien in die Stadt Triest, auch bekannt unter dem Namen „Città Mitteleuropea“, und verliebte sich in die Stadt. Triest gehörte vier Jahrhunderte lang zur Österreich-Ungarischen Monarchie und war der einzige Hafen des Reiches. Maria Theresia erkannte das Potenzial und sorgte dafür, dass Triest zu einer der größten Handelsstädte in Europa ausgebaut wurde.

Italien

Triest diente als Dreh- und Angelpunkt für den Schokolade- und Kaffeehandel aus aller Welt, was Francesco schließlich seine Leidenschaft für das braune Gold entdecken ließ. Im Jahr 1933 gründete er das Unternehmen Illy Café mit dem Traum, den besten Kaffee der Welt zu verkaufen.

Triest ist mittlerweile die Kaffeestadt Europas.

Jedes Jahr werden etwa 2,5 Millionen Säcke Bohnen importiert, mehr als in jeder anderen Stadt Italiens.
Pro Kopf werden 10 Kilo Kaffee im Jahr konsumiert, doppelt so viel wie der Durchschnittskonsum der Italiener.

Konservendosen

Illys Innovationen

Als erste Firma in der Geschichte des Kaffees erfand Illy im Jahr 1934 das Überdruckverfahren, das es ihnen ermöglichte, die Bohnen in Dosen über einen sehr langen Zeitraum haltbar zu machen. Dadurch konnten die Aromen stabilisiert und entfaltet werden, wodurch die Qualität erhöht und die Frische bewahrt wurde.

Dank dieses Verfahrens konnte der Kaffee problemlos in die ganze Welt exportiert werden. Bis heute verwendet Illy dieses Verfahren.

Das Überdruckverfahren. Die Vakuumverpackung

Das Überdruckverfahren im Kontext von Kaffee bezieht sich auf eine Methode zur Verpackung von Kaffee, bei der die Kaffeebohnen in eine luftdichte Umgebung versetzt und mit Druck versiegelt werden. Dieser Prozess, der auch als „Vakuumverpackung“ bekannt ist, hilft dabei, die Frische und das Aroma der Kaffeebohnen über einen längeren Zeitraum zu bewahren.

Das 1934 von Illy entwickelte Überdruckverfahren geht einen Schritt weiter. Bei diesem Prozess wird eine inerte (nicht reaktive) Gasatmosphäre, normalerweise Stickstoff, in die Dose eingeführt, bevor sie versiegelt wird. Dies verdrängt den Sauerstoff und schützt den Kaffee vor Oxidation, die das Aroma und den Geschmack des Kaffees beeinträchtigen könnte.

Durch das Hinzufügen von Druck wird außerdem das CO2, das natürlicherweise in den Bohnen vorhanden ist, gelöst und kann dazu beitragen, die Aromen im Kaffee zu verstärken.

Dieses Verfahren ermöglicht es, Kaffee über weite Strecken zu transportieren, ohne dass Qualitätseinbußen in Kauf genommen werden müssen. Es hat einen erheblichen Einfluss auf die Verbreitung hochwertigen Kaffees in der ganzen Welt gehabt.

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Ein Jahr später, 1935, folgte die nächste Innovation.

Mit der Illetta Espressomaschine entstand der Vorläufer der heutigen Espressomaschinen.

Auch die Einstellungen bezüglich Zeit, Druck und Temperatur zur Espressozubereitung wurden etabliert, wie sie auch heute noch verwendet werden. Aufgrund dieser Entwicklungen und Innovationen wurde Illy Café zum Botschafter der Espressokultur.

Altstadt

Wachstum und weitere Innovationen

1939 wurde der erste Auslandssitz in der Schweiz errichtet, was den Beginn des Exportgeschäfts markierte. Ernesto Illy, der Sohn von Francesco, stieg 1957 nach seinem Studium in die Firma ein und gründete das Illy Forschungslabor.

In diesem Jahr wurde auch die erste Dose für den Heimgebrauch entwickelt. Sie war kompakt, rund und enthielt gemahlenen Pulverkaffee statt ganzer Bohnen.

Illy expandierte langsam weiter in den Norden und eröffnete einen zweiten Auslandssitz in den Niederlanden. Das Unternehmen konzentrierte sich nun auf das internationale Wachstum. Eine weitere wichtige Erfindung waren die Einzelpads, die den Export noch einfacher gestalteten.

1980 brachte Illy als eine der ersten Firmen die italienische Kaffeekultur nach Amerika. Bis Ende der 2000er Jahre wurden die Università del Café und das Kaffeelabor gegründet, um eine noch bessere Qualität gewährleisten zu können.

Illy war stets ein Trendsetter oder schaffte es sofort, auf die Trends einzugehen. Sei es mit den kleinen To-Go-Bechern, portionierten Kaffeemaschinen, verbesserten Mokka-Kochern, innovativen Designs oder mit der Zertifizierung der Nachhaltigkeit.

Es gibt nicht den einen Erfolgsfaktor, der Illy Café so berühmt gemacht hat. Francesco gelang es mit einer Vielzahl von Faktoren und Innovationen, ein hohes Maß an Kaffeequalität zu sichern und Illy Café als eine der beliebtesten Marken zu positionieren.

Verwendete Fotos:
1. Italien. Image by Dagny Walter from Pixabay
2. Konservendosen. Image by Alex S. from Pixabay
3. Altstadt. Image by Peter H from Pixabay
4. Illy Kaffeetasse. Foto von David Bares