Grand Hotel Europa Café – gepflegter Kaffeegenuss in Prag
Kurz vorab:
Das Grand Hotel Europa gilt seit über einem Jahrhundert als prachtvolle Jugendstil-Ikone Prags, die Gästen Luxus, Kultur und ein Gefühl aristokratischer Freiheit bot. Trotz Schließung und komplexer Renovierungsarbeiten hält die Vorfreude auf die Wiedereröffnung des legendären Cafés ungebrochen an.
Der Aufenthalt im Grand Hotel Europa
Der Aufenthalt in einem Hotel ist immer ein besonderes Erlebnis. Nirgendwo sonst finden wir einen Ort, welcher so viel Wert auf unseren Komfort legt. Für ein paar Tage oder Wochen wird uns gestattet, alle Sorgen des Alltags zu vergessen.

Hotel als Flucht aus dem Alltag
Doch nicht immer können wir dem Alltag spontan komplett entfliehen. Manche Verantwortungen lassen sich nicht einfach abschütteln. Für genau solch einen Fall öffnen viele Hotels die Türen ihrer Restaurants oder Cafés auch für Laufkundschaft, um auch nur für ein paar Stunden das Gefühl von Freiheit zu rekreieren, welches das traditionelle Gästehaus so einzigartig repräsentiert. Genau diese Atmosphäre von Freiheit, mit einem Hauch von aristokratischer Gelassenheit, zeichnete das Grand Hotel Europa und das dazugehörige Café aus.
Die Geschichte des Grand Hotel Europa
Erbaut wurde dieses Juwel des Jugendstils ursprünglich im Jahr 1872. Der eigentliche Gründer ist nicht mehr auszumachen; zu Ruhm kam das Gästehaus aber auch erst mit der Renovierung und dem Umbau der Einrichtung im Jugendstil, im Jahr 1904. Damals noch unter anderem Namen, kam es erst 1948, mit Übernahme durch die kommunistische Regierung, zur offiziellen Gründung des „Grand Hotel Europa“.
Das Hotel im 20. und 21. Jahrhundert

Von Anfang an war das Konzept des Etablissements seiner Kundschaft einen möglichst luxuriösen Aufenthalt zu bescheren. Zu den Gästen zählten unter anderem bekannte Persönlichkeiten wie Franz Kafka, welcher seine einzige Lesung in Prag an genau diesem Ort hielt. Mit zuletzt 92 Zimmern bot das Gasthaus Raum für genug Gäste, ohne dabei ein Gefühl von Bedrängnis zu erzeugen und die Privatsphäre einzuschränken. Durch seine zentrale Lage erlaubte es kurze Wege zu allen großen Attraktionen Prags. Manch einer sah das Hotel selbst mit seiner bildhübschen Fassade als eine wunderbare Sehenswürdigkeit der Stadt. Tatsächlich begeisterten sowohl Außen- als auch Innenbereich das Publikum so sehr, dass sie unter anderem im Film „Titanic“ als Kulisse für das Bordrestaurant verwendet wurden.
Schwierigkeiten und ein Neuanfang
Die Betreiber hatten es nicht immer leicht, denn 1951 wurde das Hotel unter der neuen sowjetischen Regierung verstaatlicht und erst 1989 an seine rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben. Traurigerweise schlossen dann vor einigen Jahren sowohl Wirtshaus, Café als auch das dazugehörige Restaurant bis auf Weiteres ihre Pforten, als die Betreiber 2013 Insolvenz anmeldeten.
Im Jahr 2014 begann die Planung für erneute Renovierungsarbeiten, wobei ein gesamtes neues Gebäude im Hof des Hauses nun in Arbeit ist. Dieses soll mehr Kapazitäten für Kundschaft schaffen und zusätzlich sowohl Konferenzsäle, als auch Wellnessbereiche beherbergen. 2016 wurde das Haus schließlich an die Julius-Meinl Firmengruppe verkauft, was die Sanierung endlich in Gang brachte.
2019 dann aber der erneute Dämpfer. Die Arbeiten stellten sich als äußerst kompliziert und kostspielig heraus und es kam zum erneuten Verkauf an den Investor Ferid Nasr von Exim Tours, nachdem dieser ein Angebot unterbreitet hatte. Die Neueröffnung verzögert sich bis heute, doch klar ist bereits, dass die berühmte Hotelgruppe Marriott die Leitung übernimmt.
Die Zukunft des Cafés
Hoffnungen für die Neueröffnung sind groß und die Arbeiten werden mit viel Liebe für den alten Baustil fortgesetzt. Nasr betonte vor allem aber auch, dass er den kulturellen Wert des Hotels zu schätzen weiß und trotz des Fokus auf Luxus möchte, dass weiterhin Kundschaft auch nur auf einen Kaffee vorbeikommt.
Auch wenn das Café heute noch immer nicht geöffnet hat, sind alle Beteiligten sowie die Prager äußerst gespannt auf das fertige Produkt. Durch die großen Fenster sind noch immer die runden Marmortische der Kaffeebar zu erkennen und die Antizipation ist groß. Es ist jedoch davon auszugehen, dass bald wieder im Ambiente des Jugendstils Kaffee, Kuchen und andere Spezialitäten serviert werden.
