Berühmte Kaffeehäuser aus aller Welt – das Les Deux Magots
Kurz vorab:
Paris lebt Kaffeehauskultur – und Les Deux Magots ist ihr berühmtestes Symbol. Erfahren Sie, warum dieses Café seit über einem Jahrhundert Künstler, Intellektuelle und Stars anzieht und bis heute für französisches „Savoir vivre“ steht.
Die Kaffeehauskultur von Paris
Die Hauptstadt Frankreichs bietet eine einzigartige Kaffeehauskultur. Nicht selten sind in den zahlreichen Cafés, Bars und Cafe-Restaurants von Paris Prominente anzutreffen. Zu den bekanntesten Cafés zählen Café de Flore, Café de la Paix, Café Procope und insbesondere das legendäre Café LES DEUX MAGOTS.
Das Café LES DEUX MAGOTS
An der Place St. Germain des Près im gleichnamigen Bezirk befindet sich das Café LES DEUX MAGOTS, was das „Cafe der 2 Händler“ bedeutet. Der Name bezieht sich auf die Hingucker des berühmten Lokals: die beiden Holzfiguren stellen zwei chinesische Händler dar und gehen auf die Wein- und Spirituosenhandlung zurück, die vor der Eröffnung des Cafés an diesem Standort zu finden war. 1914 eröffnete der Gründer Auguste Boulay in diesen Räumlichkeiten das Café LES DEUX MAGOTS – ein äußerst beliebter Treffpunkt für Künstler.
Das legendäre Café mit seinem ganz besonderen Flair ist auch heutzutage bei Stars aus Frankreich und der ganzen Welt begehrt. Seit der Gründung wird es von der Familie Auguste Boulays geführt. Wer diesen Ort betritt, dem läuft sofort das Wasser im Munde zusammen. Es duftet nach den Spezialitäten des Hauses: Kaffee, Croque Monsieur et Croque Madame – cela vous dit quelque chose.

Das besondere Flair
Wann immer man in Frankreich Croque hört, ist die französische Variante des Sandwiches gemeint. Im Café Les Deux Magots bestellt man auch ein Croque Madame, und diese schmackhafte Variante ist belegt mit Béchamelsauce, Rosmarin-Schinken, sehr viel Käse und einem Spiegelei. Dieser Imbiss stand erstmals 1910 auf der Speisekarte eines Pariser Cafés: in der Literatur erwähnt ihn Proust als Erster in seinem Werk „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ (1918). Etymologisch gesehen kann man „croque“ von dem französischen Verb „croquer“ ableiten, dies bedeutet beißen bzw. knabbern. Ausgesprochen wird das belegte süße und geröstete Brioche-Brot, der Belag ist klassischer Weise Kochschinken mit gratiniertem Käse. Und die Croque Madame? Die Besonderheit in diesem Falle ist ein Spiegelei on top.
Während der eine also sich sein getoastetes Sandwich munden lässt, so ist ein anderer Gast am Nachbartisch schon beim Nachtisch oder gönnt sich eine süße Leckerei aus der hauseigenen Patisserie zu einem Kaffee. Schon allein beim Anblick der Farben und Formen läuft dem Besucher das Wasser im Munde zusammen, das kunstvoll gestaltete Kleingebäck führt zu einer regelrechten Geschmacksexplosion im Gaumen. Dasselbe gilt für die Tarte Tatin – ein Mini Aprikosentörtchen mit Rosmarin – sowie für Les Macarons – ein Mandel-Baiser-Gebäck in allen Farben mit einer schmackhaften Cremefüllung. Sogar Napoleons Lieblingskuchen serviert man den Gästen des Café LES DEUX MAGOTS. Basis dieses sogenannten „Millefeuille“ ist ein Blätterteig, dieser wird geschichtet und gefüllt mit einer kalorienreichen aber fantastischen Cremefüllung aus Eiern, Milch, Zucker, Vanille und Butter… Magnifique!

Ein Stück gelebte Café-Kultur
„Savoir vivre“ – also die Kunst das Leben zu genießen – wird in Frankreich und so auch in seiner Hauptstadt groß geschrieben. Das war schon das Motto der Künstler, deren beliebtester Treffpunkt bereits vor über 70 Jahren das Café LES DEUX MAGOTS war. Es galt als Intellektuellen- und Literatencafé, wo Sartre, Simone de Beauvoir, Albert Camus, Oscar Wilde, Umberto Eco oder Pablo Picasso bereits bei gutem Kaffee diskutierten und philosophierten, das bunte Treiben stets im Blick. Mit seinem traditionellen Flair ist das Café heute noch immer äußerst beliebt bei Stars aus Frankreich und der ganzen Welt. Als literarisches Etablissement ist es geradezu prädestiniert für die Eröffnung der literarischen Saison, und so findet dort einmal pro Jahr die Preisverleihung des PRIX DES DEUX MAGOTS statt. Der französische Literaturpreis wurde erstmals 1933 auf der Terrasse des Café Les Deux Magots verliehen.
Nach dem 2. Weltkrieg wird das Viertel St. Germain des Près zum Szenetreff der Pariser Intellektuellen und Künstler. Simone de Beauvoir und Sartre schreiben ihre Werke im Café DES DEUX MAGOTS. Wer jetzt Lust bekommen hat, in der einzigartigen Atmosphäre mit Blick auf das Treiben vor dem Café mit den Franzosen im Café Les Deux Magots einen Croque Monsieur und einen süßen Traum wie die Millefeuille zu genießen, der beachte noch den ultimativen Tipp: Warten Sie und fragen Sie – nicht nur im Café Les Deux Magots, sondern in der Pariser Gastronomie generell – bis ein Tisch frei wird, setzen Sie sich keinesfalls unaufgefordert an einen freien Tisch, bevor er Ihnen nicht zugewiesen wird. Dann werden Sie als Kunde im Les Deux Magots wie ein König umsorgt. Viel Freude dabei.



