Demel K. & K. Hofzuckerbäcker – Traditionskaffee im Herzen Wiens
Kurz vorab:
Der Text erzählt die beeindruckende Geschichte des Demel, von seinen Anfängen als Hofzuckerbäckerei bis zum heutigen Traditionshaus voller imperialem Charme. Leser:innen entdecken ein einzigartiges Ambiente, kunstvolle Süßwaren und lebendige Geschichte, die jeden Besuch zu einem besonderen Erlebnis machen.
Im Herzen Wiens, im Palais am Kohlmarkt, findet sich die kaiserliche und königliche Hofzuckerbäckerei Demel. Der Demel kann auf eine lange, traditionsreiche Geschichte zurückblicken.
Gründung
Der Zuckerbäcker Ludwig Dehne eröffnete 1786 eine Konditorei am Michaelerplatz. Gegenüber der Konditorei befand sich der Bühneneingang des k. und k. Hofburgtheaters. Schnell wurde man auf die kleine Konditorei aufmerksam und der Erfolg stellte sich rasch ein. Nach einigen Jahren war Dehne offizieller Hoflieferant und hatte das alleinige Recht das Hofburgtheater zu beliefern.
Ludwig Dehnes Nachfolger August Dehne übergab 1857 die Konditorei an seinen ersten Lehrling Christoph Demel und so war der, noch heute gültige, Name Demel k. und k. Hofzuckerbäcker geboren. 1887 zog man dann in das Palais am Kohlmarkt, wo sich der Demel auch heute noch befindet.
Damals und heute
Betritt man das Demel heute, fühlt man sich in längst vergangene Zeiten zurückversetzt. Viel hat sich nicht verändert seit damals. Man kann heute noch spüren, wie sich dort Aristokraten und das Wiener Bürgertum trafen. Die feine Dame aus jener Zeit trank am ersten kalten Tag im Jahr traditionell eine heiße Schokolade im Demel. Wem diese Tradition lieb ist, der tut das auch heute noch.
Sehr geprägt haben das Demel Anna Demel und ihr Nachfolger und Schwiegersohn Baron Frederico von Berzeviczy-Pallavicini. Anna sorgte 1918, nach Untergang der Monarchie, dafür, dass im Demel die Zeit still stand. Hier war ein Graf nach wie vor ein Graf und die Bezeichnung k. und k. hat bis heute Bestand.
Ihr Schwiegersohn hatte eine große künstlerische Begabung. Aus seiner Feder stammen Entwürfe für Auslagen und Designs, die auch heute noch die Bonbonschachteln und andere Verpackungen des Demel zieren. Auch gestaltete er die Schaufenster, der jeweiligen Jahreszeit angepasst, sehr aufwendig und mit edlen Materialien.
Die besten dieser Szenen kann man heute, neben vielen anderen Dingen, im Museum im Keller des Demel bewundern.Die Tradition der Schaufenstergestaltung hat sich bis in die heutige Zeit gehalten.

Gegenwart im Demel
Seit 2002 gehört der Demel zum österreichischen Cateringunternehmen DO & CO, welches sich auf die Fahne geschrieben hat, den Demel traditionsgerecht weiterzuführen. Der Eingangsbereich ist original erhalten. Der komplette Demel wurde seinerzeit von den vornehmen Architekten Portois und Fix im Rokoko-Stil gestaltet.
Durch den Eingangsbereich gelangt der Besucher in die Verkaufsräume in den Rokoko Salons. Hier finden sich kleine Naschereien zum Verkauf, wie Katzenzungen, kandierte Veilchen, Gebäck, Konfekt aber auch Torten. Alles verpackt in wunderhübschen Dekorschachteln. Übrigens hat auch schon Kaiserin Sissi die kandierten Veilchen sehr geliebt.
In den großzügigen Salons im ersten und zweiten Stock genießt man seinen Kaffee, Schokolade, Tee, verschiedenste Torten oder Gebäck. Bewirtet wird man von Personal in fast derselben Tracht wie vor 200 Jahren und wird, wie damals, würdevoll in der dritten Person angesprochen.

Alle Leckereien hier werden von Hand gefertigt und versprühen nach wie vor das Flair der Kaiserzeit. Zu den Klassikern gehören Debostorte, Cremeschnitten, Teebäckereien, Guglhupf, Strudel oder auch die Anna Torte und der Anna Demel Kaffee.
Längst gibt es aber nicht nur süße Leckereien. Zu den deftigen Klassikern gehört Demel´s Huhn-Nudel-Kalbsbries-Auflauf. Natürlich kann man auch Wiener Schnitzel bekommen oder Frankfurter Würstchen sowie gefülltes Jourgebäck mit norwegischem Räucherlachs, Kaiserschinken oder geräucherter Entenbrust. Die Demel Salons können für private oder geschäftliche Anlässe gemietet werden. Bis zu 90 Personen finden Platz und werden verwöhnt, wie damals zur Kaiserzeit.
