Istanbul und das „Cafe Markiz“

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Schwerpunkte im Artikel:
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Kurz vorab:

Die Markiz-Passage in Istanbul verbindet europäische Eleganz mit orientalischem Flair. Einst Treffpunkt der Elite, beeindruckt sie bis heute mit restauriertem Jugendstil-Interieur, französischen Einflüssen und einer bewegten Kaffeehausgeschichte.

Istanbul ist die Stadt der Türkei mit der höchsten Einwohneranzahl und bekannt als Metropole für Kultur und Handel. Über 15 Millionen Einwohner lassen diese Stadt zum Leben erblühen und erfreuen sich jährlich über stark frequentierte Besucheranzahlen aus dem Ausland. Von der Lage her weist die Stadt eine Besonderheit auf. Ein Teil gehört zu Europa, der andere zu Asien. Istanbul liegt somit auf zwei Kontinenten, was einzigartig ist. Die Stadt vereint somit auch zwei Kulturen, die Europäische und die Asiatische.

Die Istanbuler Markiz-Passage wurde im Dezember 2003 nach langer Schließung wiedergeöffnet. Die Passage befindet sich im Ortsteil Tünel, Beyoğlu. Ähnlich wie die Çiçek-Passage findet auch die Markiz-Passage ihren Ursprung in der Gründerzeit. In der Passage finden sich heute verschiedene Bars und gehobene Läden, ein Café, sowie eine Konditorei.

Istanbul City

Namensgebung

Benannt wurde die Markiz-Passage nach der Markiz-Kaffeekonditorei (Markiz Pastanesi). Vor dem ersten Weltkrieg galt die Konditorei als Treffpunkt Intellektueller und wohlhabender Damen. Zu dieser Zeit wurden Werkstätten zur Produktion feinster Süßigkeiten in der Markiz-Passage errichtet, die via Schiffsverkehr aus Paris nach Istanbul gelangten.
Die Markiz-Passage ist weltberühmt und erlernte die Fähigkeiten zur Süßwarenherstellung, wie zum Beispiel Schokolade, ebenfalls aus Paris. Die pariser Einflüsse spiegeln sich zudem in der Namensgebung der Markiz-Passage wider.

Die Markiz-Passage hat eine Fläche von circa 9000 Quadratmeter. Bis zum Beginn des vorigen Jahrhunderts befand sich die Passage in familiärem Besitz, wurde dann allerdings enteignet.

Vor einem Jahrhundert zählte die Konditorei zu den schicksten Plätzen für die vornehmen Damen. Sie trafen sich zum Tee und Kuchen.

Ein großer Entwurf

Entworfen von Alexandre Vallaury , Architekt des Pera Palas Oteli, sind seine fein dekorativen Jugendstil-Fayence-Tafeln, die die vier Jahreszeiten (1905) darstellen, das Werk von JA Arnoux. Produziert wurden die Tafeln in Frankreich von Ch. Boulanger in Choisy-Le-Roi. Alle vier Tafeln wurden anscheinend nach Istanbul verschifft, aber nur Frühling und Herbst kamen unversehrt an. Sie wurden hier in den 1920er Jahren installiert.

1940 von Avedis Ohanyan Çakır gekauft und renoviert, wurde es als Markiz wiedereröffnet und diente jahrzehntelang als Treffpunkt für prominente Schriftsteller, Intellektuelle und die Gesellschaft.

Von den historischen Denkmalschutzbehörden Istanbuls als wertvolles Kunstwerk deklariert , wurde es in seiner ursprünglichen Form erhalten.

Laterne

Jugendstil-Architektur

Ende 2003, seine exquisite Jugendstil-Interieur wunderschön restauriert, wurde Markiz wieder geöffnet für Alle und Hosting. 26 Jahre war es geschlossen. Angeboten wurden zarte Eclairs, Petits Fours und aromatische Tees.

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Doch leider gedieh der Markiz nicht als Konditorei. Es ist jetzt ein Fast-Food-Restaurant namens Yemek Kulübü (Meal Club), dessen Fenster mit billigen Tagesgerichten von Hamburgern und Pommes Frites versehen sind.

Egal, zumindest ist es offen, das üppige Interieur ist intakt und man kann es trotzdem genießen.

Bei der nächsten Reise nach Istanbul ist ein Besuch dieses berühmten Kaffeehauses sicher dennoch lohnenswert. Das exquisite Jugendstil-Interieur ist auf jeden Fall beachtlich.
Als „Jugendstil-Restaurant“ wird es auch bezeichnet.

Die Ära des Jugendstils, die teils auch als Art Nouveau bezeichnet wird, ist eine kunstgeschichtliche Epoche an der Wende zum 20. Jahrhundert. Merkmale des Jugendstiles sind verspielt wirkende blumige Ornamente und keine klaren und hart wirkenden Linien, sondern eher geschweifte, weich fließende, halbrunde und feminin wirkende Linien, sowie häufig auch reichlich verzierte Darstellungen von Frauen. Teils sind auch mythologische Elemente in Kunstobjekten verarbeitet.

Verwendete Fotos:
1. Istanbul. Image by Rümeysa Özlü from Pixabay
2. Istanbul City
3. Laterne. Image by Tünde from Pixabay
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