Café Central in Wien – hier gingen Künstler ein und aus
Kurz vorab:
Das Café Central zählt zu den berühmtesten Kaffeehäusern Wiens. Literaten, Politiker und Künstler prägten seine Geschichte. Noch heute verbindet es historisches Ambiente, klassische Wiener Küche und Kaffeehauskultur auf höchstem Niveau.
Das Café Central: Ein Wiener Kaffeehaus mit Geschichte
Seit 1876 ein gerne besuchter Treffpunkt
Das Café Central wurde 1876 von Brüdern Pach eröffnet, als der Historismus seinen Höhepunkt erlangte. Das Kaffeehaus galt unter Literaten, Intellektuellen und Politikern als erweitertes Wohnzimmer. Personen der Wiener Szene, wie die Schriftsteller Peter Altenberg, Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler, Robert Musil und Stefan Zweig trafen hier auf den Architekten Adolf Loos, die Journalisten Egon Friedell und Anton Kuh oder die Psychotherapeuten und Ärzte Alfred Adler und Sigmund Freud. Politiker und Revolutionäre wie Heinrich Graf Clam-Martinic oder Leo Trotzki, der hier nur unter seinem bürgerlichen Namen Lew Dawidowitsch Bronstein bekannt war, trafen sich hier.

Es wurde diskutiert, Schach gespielt oder Zeitung gelesen. Dafür lagen im Café Central in der Blütezeit über 250 Zeitungen in über 20 Sprachen auf. Auch heute kann man hier in Ruhe seine Tageszeitung lesen und einen der vielen Wiener Kaffeespezialitäten genießen.
Das Café im Arkadenhof
Das Lokal wurde nach einer Bombardierung der Wiener Innenstadt im zweiten Weltkrieg und einer Zerstörung des Palais 1943 geschlossen, aber nach einer Renovierung 1975 wieder eröffnet. Seit damals sind das Palais Ferstel und das Café Central unter Denkmalschutz. Nach neuerlichen Umbauarbeiten 1986 zeigen sich die Räumlichkeiten hell, lichtdurchflutet und mit dem nostalgischen Flair der hohen Säulen, großflächigen Gemälde aus der Kaiserzeit und den typischen Ausstattungen des Historismus und Jugendstils. Dies zeigt sich in der Bemalung und in den Stuckarbeiten sowie im Interieur mit klassischen Thonett-Sesseln.
Vom Frühstück bis zum Abendessen
Das Getränke- und Speisenangebot ist typisch für Wien. Ein breites Frühstücksangebot wird für den Mittagsimbiss mit kleinen Snacks und traditionellen Speisen der Wiener Küche ergänzt. Krautfleckerln stehen dabei ebenso auf der Speisekarte wie das klassische Wiener Schnitzel oder Backhendl. Die Torten- und Kuchenvitrine ist stets gut befüllt. Die Leckereien werden in der hauseigenen Pâtissèrie frisch zubereitet und werden unter Bezeichnungen wie „Ein Kuss aus Nuss“ oder „Zauber aus Schokolade“ angeboten.

Der traditionelle Apfelstrudel, die Sachertorte oder der warme Milchrahmstrudel und Kaiserschmarrn fehlen ebenfalls nicht. Als Getränke werden Weine, Bier, Säfte, Tee und natürlich der in Wien allgegenwärtige Kaffee angeboten. Ein Blick in die Speisekarte lohnt sich für Nicht-Wiener unbedingt, da das Café für seine Kaffeespezialitäten berühmt ist. Dabei darf das kleine Glas Wasser und der verkehrt servierte Löffel nicht fehlen.
Das Wasser neutralisiert den Kaffeegeschmack und sorgt für eine Ausgeglichenheit im Körper, der verkehrte Löffel symbolisiert, dass dieser frisch gereinigt wurde. Diese Handlungsweise hat ihren Ursprung in einer Tradition aus dem Hause Habsburg.
Der künstlerische Auftrag gilt heute noch
Das Café Central ist längst in der Neuzeit angekommen. Trotzdem ist die künstlerische Vergangenheit spürbar und erlebbar. Ab 17 Uhr begleitet leise Klaviermusik die Gäste und das Café wird zum Salon. Mit Da Capo startete das Café Central im Herbst 2020 eine Literaturveranstaltung. Junge Schriftsteller und Schriftstellerinnen erhalten vierteljährlich die Möglichkeit ihre Werke vor dem Central-Publikum zu präsentieren. Täglich stehen Schachbretter, Zeitungen und Magazine jederzeit zur freien Verfügung bereit.
Das Café Central eignet sich für private und geschäftliche Feiern
Der angeschlossene Arkadenhof steht als Veranstaltungsraum zur Verfügung. Das italienische Flair des im toskanischen Neorenaissance-Stil erbauten Palais Ferstels können Personengruppen von 20 bis 80 Personen hier genießen. Die prunkvolle Marmortreppe, der filigrane Donaunixenbrunnen und das prachtvolle Glasdach ergänzen die Säulen des Innenraumes. Damit die Gäste ungestört zu ihrem Festsaal kommen, steht ein Extraeingang in der Herrengasse zur Verfügung.



