Der Kaffeekodex

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Schwerpunkte im Artikel:
  • Kaffeeindustrie
  • Kaffeekodex
  • Kaffeeproduzenten

Kurz vorab:

Der 4C-Kodex vereint Produzenten, Handel und Industrie für mehr Nachhaltigkeit im Kaffeesektor. Erfahre, welche sozialen und ökologischen Standards gelten, wie der Kodex kontrolliert wird und warum er trotz Kritik weltweit große Bedeutung hat.

Gemeinsamer Kodex für die Kaffeegemeinschaft

Die Organisation „Common Code for Coffee Community“ wurde 2002 gegründet. Deren Mitglieder sind sowohl Kaffeeproduzenten, Vertreter aus dem Kaffeehandel als auch Vertreter der Kaffeeindustrie und verschiedene Organisationen der Zivilgesellschaft.

2006 entstand daraus die „4C Association“. Diese Association hat verschiedene Regeln und Standards entwickelt, die global eingehalten werden sollten. Der Hauptsitz befindet sich in Bonn, während es Zweigniederlassungen in Asien, Brasilien, Vietnam und Afrika gibt.

Vietnam

Der Kodex umfasst insgesamt 18 Kategorien, darunter höhere Löhne, das Verbot von Pestiziden und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Diese Kategorien werden als „Code-Matrix“ bezeichnet und sollen die Nachhaltigkeit in der Lebensmittelindustrie fördern. Die Vertreter haben 18 Monate lang über diese Kategorien verhandelt und treffen sich seit Anfang 2004 regelmäßig zu Versammlungen.

Allerdings gibt es auch einige negative Kritikpunkte. Da die Teilnahme an der 4C Association freiwillig ist, verzichten Lebensmittelmärkte und Verkäufer auf ein Gütesiegel, das anzeigt, dass der Kaffee die strengen Kriterien erfüllt.

Im Gegensatz dazu kennzeichnen alle anderen „Fair-Trade“-Labels ihre Produkte, und die Verbraucher wissen, warum der Kaffee einen höheren Preis hat als andere. Bei Produkten der 4C wissen die Käufer nicht explizit, dass es sich um Kaffee handelt, der nach strengen Vorschriften hergestellt wurde.

Dennoch wird der Kodex von über 500.000 Bauern und über 1,1 Millionen Arbeitern in 24 Ländern verwendet. Im Jahr 2014 wurden sogar 30 % der weltweiten Kaffeeproduktion nach den Kriterien des Kodex hergestellt. Dadurch soll das Ziel einer nachhaltigen Produktion schneller erreicht werden.

Wasserfall

Allein das Überarbeiten und Prüfen des vereinfachten Kodex hat über ein Jahr gedauert. Es waren über 240 Organisationen aus der ganzen Welt beteiligt, darunter Produzenten, Händler, Vertreter der Politik, Wissenschaftler und Gutachter aus 15 Ländern. Die neue Version des Kodex trat am 1. Juli 2015 in Kraft.

Die 4C Association erhält Unterstützung vom BMZ (Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und dem Schweizer Staatssekretariat für Wirtschaft. Auch andere nichtregierungsabhängige Organisationen unterstützen die 4C.

Die Kosten für die Mitgliedschaft belaufen sich jährlich auf etwa 2.700 Euro. Der Beitrag richtet sich jedoch nach dem Umsatz. Unternehmen, die einen höheren Umsatz erzielen, müssen dementsprechend mehr bezahlen. Dadurch zahlen Kaffeebauern geringere Beträge, während Abnehmer höhere Beiträge leisten.

Gewährleistung des Kodex

Die 4C Association arbeitet mit einem Ampelsystem, um die Einhaltung der Standards sicherzustellen. Die Farben Rot, Gelb und Grün zeigen an, ob und inwieweit die Mitglieder die Vorgaben einhalten. Rot bedeutet, dass die Produktion gestoppt werden muss, Gelb zeigt an, dass Verbesserungen erforderlich sind, und bei Erfüllung aller Vorgaben erhält man grünes Licht. Sollte ein Mitglied sich nicht an die Vorgaben halten, gibt es einen speziellen Plan, der in solchen Fällen umgesetzt wird.

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Verwendete Fotos:
1. Kaffeesäcke. Image by Bernd Hildebrandt from Pixabay
2. Vietnam. Image by Heri Santoso from Pixabay
3. Wasserfall. Image by Heiko Behn from Pixabay
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